Christian Kames, der Deutschlandchef für das Investmentbanking bei der Großbank JP Morgan, sieht in der aktuellen Situation eine Chance für Finanzinvestoren. Diese könnten sich nun zu günstigen Preisen in Unternehmen einkaufen, sagte er dem "Handelsblatt". Auf die Frage, ob Private-Equity-Fonds jetzt gezielt die Gelegenheit nutzen, um zu Schnäppchenpreisen einzukaufen, sagte der Experte: "Da bieten sich in der Tat jetzt Chancen". Vor allem für Private-Equity-Gesellschaften, die Erfahrungen im Bereich Automotive hätten.
Sie müssten aber darauf achten, nicht auf Technologien zu setzen, deren Markt in Zukunft schrumpfen wird. Das müssten nicht unbedingt Verbrennungsmotoren sein; die Nachfrage danach dürfte mit Hybridtechnik noch für die kommenden fünf bis sieben Jahre wachsen. Erst danach erwartet der Experte sinkende Umsätze.
Investitionen in neue Infrastruktur sieht der Experte ebenfalls als Möglichkeit, von den Veränderungen in der Branche zu profitieren. Das sei vor allem für Infrastrukturfonds interessant. In Industrien, die ihren Zenit überschritten haben, treten Investoren Kames zufolge häufig als Konsolidierer auf. Sie kaufen mehrere Unternehmen auf, schließen diese zu einem zusammen und schaffen dadurch Synergien. Eine weitere Möglichkeit: Sie stellen den Unternehmen Geld zur Verfügung, um zukunftsträchtigere Produkte zu entwickeln.