Bei der möglichen Übernahme des Beleuchtungsherstellers Osram durch den österreichischen Halbleiterhersteller AMS gibt es offenbar Schwierigkeiten.
Wie der "Spiegel" berichtet, ermittelt die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft in Wien wegen angeblichen Insiderhandels gegen einen Mitarbeiter des Bieters.
Im Oktober soll es in der Sache eine Durchsuchung gegeben haben. Eine AMS-Sprecherin erklärte dem Magazin, darüber sei dem Unternehmen nichts bekannt.
Der "Spiegel" schreibt mit Bezug auf eigene Informationen, es habe eine auffällige Häufung von Geschäften führender Manager mit AMS-Aktien oder Optionen an der Schweizer Börse gegeben. Diese sollen nach der Ernennung von AMS-Vorstandschef Alexander Everke Anfang 2016 eingesetzt haben.
Demnach sollen allein zwischen Dezember 2016 und 2017 in mehr als 60 Transaktionen Papiere im Wert von mehr als 18 Millionen Schweizer Franken gekauft und für fast 50 Millionen Franken abgestoßen worden sein. In der Schweiz werde vermutet, dass viele der Transaktionen von Everke vorgenommen wurden.
Ein AMS-Sprecher betonte auf Nachfrage des Nachrichtenmagazins, private Anlageentscheidungen von Führungskräften kommentiere man nicht. Die Firma halte sich an alle Börsen- sowie internen Compliance-Regeln und kontrolliere deren Einhaltung.
AMS hat Anfang November einen zweiten Anlauf gestartet, Osram zu übernehmen. Eine erste Offerte war an der Mindestannahmequote gescheitert. Vorstand und Aufsichtsrat von Osram haben die Annahme des überarbeiteten Angebots empfohlen und die Offerte als "angemessen" und für Aktionäre "attraktiv" bezeichnet.(mer)
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