Infineon-Chef Reinhard Ploss hat steigende Preise für Halbleiter angekündigt. "Wir werden die Preise erhöhen oder haben sie schon erhöht", sagte Ploss in einem Interview mit der "Wirtschaftswoche". Der CEO des Chipherstellers erklärte die höheren Preise mit gestiegenen Fertigungskosten. "Wir haben selbst enorm gestiegene Kosten, weil wir nicht alle Chips selbst fertigen. Diese Kosten müssen wir natürlich weitergeben", so Ploss. Wie hoch der Preisanstieg ausfallen wird, sagte er jedoch nicht.
Die niedrigen Halbleiter-Preise seien einer von mehreren Gründen, die zur Chipkrise geführt hätten. "Bei manchen Bauelementen hat sich die Industrie daran gewöhnt, dass sie sie sehr billig kriegt. Wenn die Chips zu sehr niedrigen Preisen gehandelt werden, dann ist der Anreiz, mehr Kapazitäten zu schaffen, sehr gering", sagte Ploss weiter.
Derzeit sind diverse Autobauer stark von der Chipkrise betroffen. Bei Audi in Ingolstadt und Neckarsulm müssen rund 10.000 Beschäftigte in Kurzarbeit. Auch die Produktion im VW-Stammwerk in Wolfsburg kann nach der Sommerpause nur eingeschränkt anlaufen. Der Autobauer Ford in Köln musste seine Produktion ebenfalls erneut runterfahren. Und auch Daimler musste ein weiteres Mal Tausende Mitarbeiter im Bremer Mercedes-Werk in die Kurzarbeit schicken. (os)
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