Es sind vor allem die Jobs von Frauen, die durch die stetige Digitalisierung der Industrie, der Industrie 4.0, gefährdet sind. Das geht aus einer Studie des Weltwirtschaftsforums (WEF) hervor. Von den 1,4 Millionen Jobs, die bis 2024 allein in den USA vom digitalen Wandel der Arbeitswelt bedroht würden, werde die Mehrheit (57 Prozent) von Frauen ausgeübt, heißt es in einem Papier des WEF, das vor Beginn der heute beginnenden Jahrestagung in Davos herausgegeben wurde.
Die Entwicklung sei besorgniserregend heißt es in der Studie. Denn Frauen seien vor allem in den Bereichen unterrepräsentiert, in denen ein Jobwachstum erwartet werde.
In Davos wird es in diesem Jahr besonders um die Reche von Frauen gehen. Auch, weil die #MeToo-Debatte im dortigen Kontext diskutiert werden soll.
Anders als bisher immer gedacht sind Frauen mit ihren Jobs als Sekretärin oder Verwaltungsangestellte gefährdeter als ihre männlichen Kollegen, die als Schichtarbeiter arbeiten, heißt es in der WEF-Studie. Außerdem sei es für Frauen deutlich schwieriger als für Männer, ihren Arbeitsplatz zu wechseln.
Das Weltwirtschaftsforum ruft daher zu einer besseren Ausbildung von Frauen auf. Allein durch eine Umschulung bekommen fast 95 Prozent der Arbeitnehmer, deren Jobs durch die Industrie 4.0 gefährdet sind, die Chance auf bessere und höher bezahlte Arbeit. Ohne die Umschulung seien es gerade einmal zwei Prozent, so der Bericht von WEF der die Studie gemeinsam mit der Unternehmensberatung Boston Consulting Group durchgeführt hat.
Industrie und Politik sind jetzt gefragt, Arbeitnehmer weltweit umzuschulen, ihnen eine Brücke zu bauen und neue Perspektiven aufzuzeigen. Natürlich sind damit auch Investments in Weiterbildung verbunden. "Der Bericht zeigt, dass diese Investitionen sowohl für Unternehmen als auch für die Wirtschaft hohe Gewinne abwerfen", sagt WEF-Gründer Klaus Schwab.