Über den Vorfall wurde breit in den chinesischen Medien berichtet und auchdie sozialen Netzwerke des Landes waren in Aufruhr. Dies ging so weit, dass Nutzer von Online-Communities zum Boykott der Luxus-Automarke aufriefen. Obwohl der seiner Verantwortung enthobene Manager für die Lastwagen- und Bussparte des Daimlerkonzerns in China zuständig war, wirkte sich die Berichterstattung rund um den Vorfall auch auf die zum Konzern gehörende Tochtermarke Mercedes aus, die deutlich höher in der Wahrnehmung der chinesischen Konsumenten rangiert.
In der auf die Vorkommnisse folgenden Woche zeigt der Markenmonitor YouGov BrandIndex, mit dem täglich das Image getrackt wird, deren Auswirkungen auf den Automobilhersteller. Der Indexwert für Mercedes, der auch als Indikator für die allgemeine Gesundheit einer Marke gelesen werden kann, fiel auf den niedrigsten Wert für Mercedes seit der Aufnahme der Marke in das Tracking für den chinesischen Markt.
Ob dies eine direkte Auswirkung der Geschehnisse rund um den Manager der Konzernmutter ist, ist allerdings nicht ganz eindeutig zu klären, da die Bewertung der gesamten Autobranche schon im Vorfeld und während des Zeitpunkts einen Abwärtstrend aufwies.
Gleichzeitig stieg in den Wochen nach dem Vorfall der Buzz, ein Maß für die Häufigkeit und Tonalität wahrgenommener Gespräche über eine Marke, von Mercedes leicht an. Ob dies an der schnellen Trennung vom Manager, der Kurzlebigkeit des Mediengeschäfts oder einer wenig ausgeprägten Assoziation von Mercedes mit der Markenmutter Daimler liegt bleibt allerdings offen.