Stuttgart. Die IG Metall fürchtet um die Zukunftsfähigkeit der Automobilindustrie in Baden-Württemberg. „Vor allem viele Zulieferer stehen unter enormem Kostendruck, in der Folge nehmen die Sparanstrengungen zu und gefährden immer häufiger auch tarifliche Arbeitsstandards“, sagte Roman Zitzelsberger, Bezirksleiter der IG Metall Baden-Württemberg, anlässlich eines Treffens von Betriebsräten von Autozulieferern. Damit einher gehe die anhaltende Verlagerung von Teilen der Produktion an kostengünstigere Standorte im Ausland.
Die Arbeitnehmervertreter haben bereits im vergangenen Jahr eine Untersuchung beim Stuttgarter IMU-Institut in Auftrag gegeben, mit dem Ziel, die Veränderungen in der Automobilindustrie vor Ort aufzuzeigen. So könne frühzeitig auf Folgen, Risiken und womöglich auch Chancen für Beschäftigte reagiert werden. „Anzahl und Qualität der Arbeitsplätze im Südwesten geraten zunehmend in Gefahr – damit geht es letztlich um die Zukunftsfähigkeit des Automobilstandorts Baden-Württemberg“, so Zitzelsberger.Erste Ergebnisse soll es Anfang 2016 geben. Die IG Metall will die Ergebnisse dmit Unternehmern, Wissenschaftlern und Politikern diskutieren und Strategien für die Zukunft zu entwickeln. Im Südwesten arbeiten rund 215.000 Menschen in 330 Betrieben in der Automobilindustrie, darunter ein großer Teil IG Metall-Mitglieder. In Tarifauseinandersetzungen kommt den Beschäftigten in der Branche regelmäßig eine Vorreiterrolle zu.Gewerkschaft
IG Metall warnt vor Kostensenkungen in der Autobranche
Die IG Metall Baden-Württemberg will die Zulieferer schützen. Eine Studie soll die Auswirkungen von Kostenreduzierungen auf Standorte und Beschäftigung untersuchen.