Im Kern geht es um drei Tarifverträgen zwischen Opel und der IG Metall: Einer schließe betriebsbedingte Kündigungen bis Ende 2018 aus, so ein Sprecher der Gewerkschaft gegenüber der FAZ. Das gelte auch und gerade für die 15.000 Arbeitsplätze im Stammwerk in Rüsselsheim, darunter 7700 im Entwicklungszentrum.
Dort hat Opel in den vergangenen Jahren bereits über 1000 Stellen aufgebaut, zuletzt rund 300 zusätzliche Entwickler eingestellt. Geplant seien außerdem laut Betriebsrat die Einstellung von 300 neuen Mitarbeitern im Getriebewerk sowie der Aufbau von 100 Stellen in der Fertigung für Kundendienst-Teile und 150 im Presswerk. Die Einstellungen sollen bis Ende des Jahrzehnts erfolgen. So der Plan bisher.
Ebenfalls bis Ende nächsten Jahres gilt nach Angaben der IG Metall der Tarifvertrag zum Entwicklungszentrum. Ob jedoch alle Entwickler dort bleiben könnten, ist schwer zu sagen. Das Zentrum und die dort entwickelten Patente gehören Opel. Denkbar ist auch, dass einige Entwickler ein Angebot für einen Wechsel in die USA erhalten. Im Verkaufsprozess zu klären ist natürlich auch, ob und wie lange ein Käufer von Opel auf die Patente und das Zentrum zurückgreifen darf.
Der dritte Tarifvertrag regelt, welches Werk welche Modelle fertigt. Wie der Sprecher der IG Metall der Tageszeitung erläuterte, läuft dieser Vertrag bis Ende 2020. „Die im Tarifvertrag zugesagten Projekt- und Produktbelegungen reichen weit über 2020 hinaus“, so der Gesamtbetriebsrat gegenüber dem Blatt.
Eine sogenannte "Change-of-control-Klausel" enthalten alle drei Tarifverträge laut IG Metall nicht. Ein Käufer von Opel wäre demnach an sie gebunden. Daher stelle sich die Frage gar nicht, ob PSA die Standorte und Mitarbeiter übernehmen werde: Die IG-Metall geht davon aus, dass sie dies schlicht müssten. Dies folge aus dem Tarifvertragsgesetz und den Vorgaben des Bürgerlichen Gesetzbuchs zum Betriebsübergang, so die Gewerkschaft gegenüber der FAZ. (ree)