Der ehemaligen Volkswagen-Chef Martin Winterkorn erklärt sich vor dem Untersuchungsausschuss des Bundestags zu seiner Rolle im VW-Abgasskandal. Kernfrage: Spielte er überhaupt eine Rolle? Bisher sieht es so aus, als habe Winterkorn nichts von den Betrügereien in der Motorentwicklung gewusst. Wichtiges Indiz: Der Vergleich mit den US-Behörden wäre deutlich höher ausgefallen, hätte man dort ein hochrangiges Mitglied des Vorstands, ja sogar den Chef selbst für schuldig bzw. über die Sache informiert gehalten. Auch wurde gegen Winterkorn in den USA kein Strafverfahren eingeleitet.
Für Winterkorn ist es der erste große öffentliche Auftritt nach seinem Abgang im September 2015. Zur IAA war der Skandal über den Konzern hereingebrochen, Winterkorn zog die Konsequenzen und trat zurück. Schon damals sagte er: "Ich bin bestürzt über das, was in den vergangenen Tagen geschehen ist. Vor allem bin ich fassungslos, dass Verfehlungen dieser Tragweite im Volkswagen-Konzern möglich waren". Als Vorstandschef übernehme er die Verantwortung für die bekannt gewordenen Unregelmäßigkeiten bei Dieselmotoren. "Ich tue dies im Interesse des Unternehmens, obwohl ich mir keines Fehlverhaltens bewusst bin".