Mit Moia hat VW eine eigene Geschäftseinheit für die Zukunft der Mobilität geschaffen. Auch Konzernchef Matthias Müller persönlich setzt teilweise auf Alternativen zum Auto: "Ich habe mein Mobilitätsverhalten längst verändert", sagte er dem "Handelsblatt". "Inzwischen fahre ich am Wochenende in der Stadt viel mehr Straßenbahn als früher." Zudem reise er heutzutage entspannter und versuche nicht mehr, regelmäßig neue Streckenrekorde aufzustellen. Ob die Menschen sich auf einer bestimmten Strecke für das Auto entschieden oder nicht, hänge von den Alternativen ab: "Wenn das Alternativangebot der öffentlichen Verkehrsträger gut ist, nehmen die Menschen das auch an. Auf etlichen Strecken ist das Auto nicht das beste Verkehrsmittel."
Die Zeit des Entweder-oder sei vorbei. "Intermodale Verkehrssysteme sind die Antwort auf die Mobilität der Zukunft", ist der Manager überzeugt. In den kommenden zehn bis 20 Jahren müsse VW sein Geschäftsmodell anpassen, um mit Dienstleistungen rund um die Mobilität Geld verdienen zu können. Georg Kell, der Vorsitzende des VW-Nachhaltigkeitsbeirats, plädiert dafür, dass VW bei den Themen Nachhaltigkeit und Umweltschutz in der Öffentlichkeit aggressiver auftritt. Der Konzern sei schon recht weit vorangekommen. Müller sieht gerade beim nachhaltigen Wirtschaften in Zukunft eine Chance für den Standort Deutschland. Darin sieht er auch eine Chance für den eigenen Konzern. "Ökologie soll ein wichtiges Markenzeichen von Volkswagen und seinen Marken werden."
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