HUK rollt Serviceangebot aus

Christof Rührmair

Unter dem Namen HUK Autoservice sollen mehrere hundert der bisherigen Schadenspartner auch Werkstattdienstleistungen anbieten. Dafür kooperiert die HUK mit bekannten Namen und erntet Kritik.

Dienstag, 23. Februar 2016, 14.32 Uhr

Coburg. Die HUK-Coburg beginn mit dem Aufbau ihres Serviceangebots. Nach einer fast zweijährigen Pilotphase mit bis zu zehn Betrieben soll das Netz bis Ende 2018 auf 250 bis 300 Betriebe wachsen, die Kunden unter dem Label HUK Autoservice auch Wartung zu Festpreisen anbieten. Sie sollen aus der Gruppe der 1400 Betriebe rekrutiert werden, die mit der HUK bereits bei der Reparatur von Unfallschäden zusammenarbeiten. Die HUK hat sich dafür "Die Parnerwerkstatt" als Marke eintragen lassen.

Für die Umstellung hat sich die HUK zudem Partner für die Belieferung der Werkstätten mit Teilen und Verbrauchsmaterial gesucht. Insbesondere bei den Teilen ist dies im Servicegeschäft ja deutlich schneller notwendig. Hier arbeitet die HUK künftig mit Stahlgruber PV zusammen. Die Firma übernimmt auch Schulungen und Werkstattplanung. Partner für Öle und Additive ist Petronas, für Reifen Gettygo.

Der Roll-Out des Angebots soll ausgehend von den bisherigen Pilotbetrieben zunächst in Berlin und dem Rhein-Gebiet erfolgen. Zudem aus der Region um München herum.

Kritik vom ZDK

Von Seiten des ZDK stößt das Vorgehen der HUK auf scharfe Kritik. Mit den von den Servicebetrieben angebotenen Festpreisen versuche der Versicherer, Preise in den Markt zu drücken, die für die Partnerwerkstätten betriebswirtschaftlich nicht darstellbar seien und daher durch andere Aufträge subventioniert werden müssten, erklärte der Verband. Zudem stellte der ZDK infrage, ob die als Partner vorgesehenen Karosserie- und Lack-Betriebe dafür qualifiziert seien, Inspektionen nach Herstellervorgaben durchzuführen.

Der Verband erneuerte auch seine Zweifel an der kartellrechtlichen Zulässigkeit des Vorgehens und kündigte an, das Bundeskartellamt noch einmal um eine entsprechende Prüfung zu bitten. Eine erste Bitte um Prüfung hat der Verband bereits im September gestellt, seither aber nichts mehr von der Behörde gehört.

Die HUK kommentierte das Vorgehen des ZDK gelassen. Als Versicherer verfüge man über große juristische Kompetenz. Man habe alle Nuancen der Thematik beleuchtet.