Honda musste die Produktion im Werk Sayama nordwestlich von Tokio für knapp zwei Tage stoppen. Dort laufen die Limousine Accord, der Minivan Odyssey und der Großraumwagen Step Wagon vom Band.
Grund ist die Schadware "WannaCry", die die dort verwendeten Computer-Systeme infiziert hat. Offenbar gab es auch weltweit WannaCry-Infektionen in den Netzwerken des japanischen Herstellers, wie er selbst mitteilte.
Die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, dass der Vorfall am Sonntag bekannt wurde, am Montag wurden die Bänder gestoppt, laufen aber mittlerweile wieder. In Sayama laufen rund 1000 Fahrzeuge pro Tag vom Band. Der Stopp dürfte den Hersteller einen fünf-bis sechsstelligen Betrag gekostet haben.
WannaCry hatte Honda-Netzwerke in Japan, Nordamerika, Europa, China und anderen Regionen infiziert, obwohl das Unternehmen seit der ersten Angriffswelle im Mai, die unter anderem auch den öffentlichen Nahverkehr und Krankenhäuser lahmgelegt hatte, Schutzmaßnahmen ergriffen hatte.
Honda ist nicht der erste Autohersteller, der seine Produktion wegen einer WannaCry-Infektion stoppen musste. Sowohl Renault als auch Nissan mussten die Produktion anhalten, weil Systeme in Werken in Japan, Großbritannien, Frankreich, Indien und Rumänien mit der Malware infiziert wurden.
WannaCry nutzt eine schon vor Monaten von Microsoft beseitigten Schwachstelle in Windows. Die Schadsofortware verschlüsselt die Dateien auf dem befallenen System und versucht so "Lösegeld" zu erpressen.
Lesen Sie auch:
Experten befürchten neue Angriffe
Nach Wannacry: Konzernallianz gegen Cyber-Kriminalität
IT-Sicherheitsexperte gegenüber Autmobilwoche: "Auch NSA hat Schuld an WannaCry"