Der VDA hat in einer Stellungnahme auf den Verdacht eines wettbewerbswidrigen Kartells der deutschen Autobauer reagiert. "Den im Raum stehenden Vorwürfen muss konsequent nachgegangen werden", heißt es in einer Pressemitteilung. "Die zuständigen Behörden werden prüfen, ob und in welchem Umfang die Abstimmung zwischen den Herstellern rechtlich zulässig war oder nicht". Nach einem Bericht des "Spiegel" sollen VW, Audi, Porsche, BMW und Daimler sich seit den 90er Jahren über Technik und Zulieferer verständigt haben, etwa bei Harnstofftanks oder Cabriodächern. Dem VDA selbst würden zu den aktuellen Vorwürfen gegenwärtig keine eigenen Erkenntnisse vorliegen. Die Vorgänge bezögen sich auf ein Format, das nicht Teil des VDA und seiner Arbeit sei.
"Sollten die Untersuchungen der Kartellbehörden die Vorwürfe bestätigen, wäre das nicht nur justiziabel, sondern auch ein Anlass für eine kulturelle Neudefinition innerhalb der betroffenen Unternehmen", so der VDA. Aus Sicht des Branchenverbands und seiner über 600 Mitglieder sind "illegale Absprachen ebenso wie ein Surfen in rechtlichen Grauzonen inakzeptabel". Der Stand des Verfahrens lege es gleichzeitig nahe, mit Vorverurteilungen zurückhaltend umzugehen. Standardisierungs- und Normierungsaktivitäten seien pauschal weder schädlich noch illegal. "Absprachen zulasten des Verbrauchers oder des Wettbewerbs hingegen schon."