In den vergangenen drei Monaten haben Automobilhersteller rund 430.000 Fahrzeugbestellungen wieder storniert. Dies geht aus einer Umfrage hervor, die der Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) Mitte Januar 2022 unter seinen Mitgliedern durchgeführt hat. Von den teilnehmenden 884 Betrieben waren 80 Prozent von Stornierungen betroffen. Innerhalb der drei Monate wurden jedem Betrieb im Durchschnitt 37 Fahrzeugbestellungen storniert.
"Hochgerechnet auf 80 Prozent der bundesweit 14.600 fabrikatsgebundenen Betriebe reden wir hier von rund 430.000 bestellten Fahrzeugen, die nun nicht mehr geliefert werden", sagt ZDK-Vizepräsident Thomas Peckruhn. Es dränge sich der Eindruck auf, dass die Hersteller und Importeure möglicherweise ihre Probleme auf den Handel und die Kunden abwälzen. "Wenn ich als Hersteller einen Auftrag annehme, dann muss ich auch dafür sorgen, dass das Fahrzeug gebaut und geliefert wird, Halbleiterkrise hin oder her."
Gegenüber Automobilwoche berichteten Händler, dass sie Kundenbestellungen gleich mehrfach stornieren und neu aufsetzen mussten. Allerdings springen nur wenige Kunden endgültig ab, wie Händler berichten.