Noch in diesem Jahr will Harman sein Werk im bayerischen Straubing schließen. 625 Beschäftigte verlieren ihre Arbeitsplätze, darunter 45 Zeitarbeiter. Wie das "Straubinger Tagblatt" online meldet, soll die Produktion schrittweise beendet und an andere Standorte verlagert werden, zum größten Teil nach Ungarn. In der Entwicklung an anderen deutschen Standorten sollen zudem 130 weitere Stellen wegfallen.
Zur Begründung verweist das Unternehmen auf den Kostendruck durch die Hersteller: Eine nachhaltige Fortführung der Produktion am Standort Straubing könne "nicht mehr erreicht werden", sagte der globale Personalvorstand John Stacey. Keine der anderen Optionen sei wirtschaftlich tragfähig. Man wolle nach sozialverträglichen Lösungen suchen.
Nur 25 Beschäftigte bekommen Arbeitsplätze an anderen Straubing-Standorten in Deutschland. Der bayerische IG-Metall-Chef Johann Horn gab sich kämpferisch: Man werde die Pläne "nicht kampflos hinnehmen", sagte er.
Harman ist ein weltweit operierender Infotainment-Spezialist mit rund 30.000 Beschäftigten, der 2016 von Samsung übernommen wurde. Neben Straubing hat er in Deutschland noch Standorte in Köln, Ulm, Karlsbad bei Karlsruhe, Böblingen bei Stuttgart, Garching bei München. (Mit Material von DPA)
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