Hardware-Updates "durchaus machbar"

Die Entwicklung schadstoffreduzierender Hardware-Lösungen insbesondere für Euro-5-Diesel fordert der Branchenverband ZDK ergänzend zu den geplanten Software-Updates. "Wenn die Hersteller ihrer Verantwortung als Verursacher der Diesel-Krise gerecht werden wollen, sollten sie sich schleunigst um die Entwicklung wirksamer Nachrüstlösungen kümmern" sagte ZDK-Präsident Jürgen Karpinski.

Wer sich trotz Krise im Glanz hoher Quartalsgewinne präsentiere, müsse von sich aus alles tun, um das Vertrauen der verunsicherten Kunden zurückzugewinnen und Fahrverbote nachhaltig vermeiden zu helfen, kritisiert Karpinski. Die Hardware-Nachrüstung trage auch dazu bei, die Restwerte der betroffenen Fahrzeuge zu stabilisieren.

Hardware-Lösungen seien aufwändiger als bloße Software-Updates, aber auch viel wirksamer – und durchaus machbar. Karpinski zufolge haben Tests mit nachgerüsteter AdBlue-Harnstoffeinspritzung und SCR-Katalysator gezeigt, dass ein Euro-5-Diesel beim Stickoxid-Ausstoß auf Euro 6c-Niveau verbessert werden kann – bei Reduzierung des NOx-Ausstoßes um rund 90 Prozent.

Die Kosten für Entwicklung und Umrüstung könnten auf keinen Fall von den Händlern oder gar den Diesel-Fahrern getragen werden. Sinnvoll sei hingegen eine staatliche Umrüstprämie. Denn zum Zeitpunkt des Verkaufs und der Zulassung hätten die allermeisten Euro 5-Diesel die gesetzlichen Anforderungen erfüllt.

Vertragshandel und -werkstätten seien seit zwei Jahren der "Punching-Ball" zwischen Kunde und Hersteller, der Beratungsbedarf in den Betrieben sei immens gestiegen. Es müsse eine ausreichende Vergütung von den Herstellern geben – nicht nur für die technischen Updates, sondern auch für den Zeitbedarf der ungezählten Kundengespräche. "Denn wir", betont Karpinski, "sind nicht diejenigen, die das Problem verursacht haben."

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