München. Hans-Jürgen Papier ist zum Mitglied des neuen Beirats des ADAC ernannt worden. Der bekannte Jurist soll dem durch mehrere Affären in Verruf geratenen Verein dabei helfen, sich zu reformieren. Bisher war nur Heraeus als Mitglied des Gremiums genannt wprden, weitere sollchen noch folgen.
"Der ADAC hat sich einen Neuanfang verschrieben. Neben den anstehenden Reformen, muss Transparenz und Offenheit gelebt werden. Nur so kann verloren gegangenes Vertrauen zurück gewonnen werden. Ich möchte dazu beitragen, dass der Reformprozess gelingt und der ADAC seine Glaubwürdigkeit und damit seine Rolle in der Gesellschaft zurückgewinnt", sagte der Jurist.Papier (70) war bis zu seiner Emiritierung 2011 Professor für Öffentliches Recht an der Universität München, zudem stand er von 2002 bis 2010 als Präsident an der Spitze des Bundesverfassungsgerichts.
Der stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende im Bundestag, Sören Bartol, verlangte weitere Konsequenzen: "Das Präsidium muss sich in Gänze fragen, ob es nicht einen Neuanfang geben muss", sagte Bartol der Nachrichtenagentur DPA. Er schlug eine strikte Trennung zwischen Verein und Unternehmen eine stärkere Einbeziehung der Mitglieder vor.
Unterdessen hat der ADAC Kritik des Bayerischen Rundfunks zurückgewiesen: Es sei unwahr, dass der Brilliance BS4 im Crashtest 2009 null Sterne erhalten hätte, bei den Partnerclubs in Österreich, der Schweiz und den Niederlanden dagegen drei. Die Clubs würden die Ergebnisse des ADAC übernehmen. Schuld an der veränderten Wertung sei die Verschärfung der Norm, bei der mehr Wert auf aktive Sicherheitssysteme gelegt würde. Nach alter Wertung hätte das chinesische Auto drei Sterne bekommen, nach neuer Einstufung aber keinen.