Der 'Volkswagen und Audi Partnerverband' (VAPV) attackiert in ungewohnt scharfer Weise den Hersteller. Grund sind von Audi geplante neue Handels- und Serviceverträge, die laut VAPV "massive Eingriffe in das bisherige Kerngeschäft des Handels" beinhalten undähnlich auch für andere Konzernmarken kommen könnten. Der Verband befürchtet massive Verschlechterungen des Geschäfts, den Wegfall von Autohäusern und Arbeitsplätzen und eine Beeinträchtigung der Servicequalität und Kundenzufriedenheit.
Insbesondere im Geschäft mit großen Flotten und im Internet will Audi demnach den Direktvertrieb vorantreiben, um den Wettbewerb der Händler untereinander einzudämmen und höhere Preise und Margen durchzusetzen. Doch der VAPV-Vorsitzende, Dirk Weddigen von Knapp, hält nichts davon: "In diesem Sinne erweiterte Direktlieferungsvorbehalte der Konzernmarken wären ein leichtfertiger Angriff auf die Arbeitsplätze unserer Autohäuser und gingen sofort zulasten unserer gerade vom Wettbewerb lebenden Vertriebs- und Servicequalität", kritisiert er.
Ein weiterer Kritikpunkt des Händlerverbands sind Pläne von Audi, sich den Verkauf und Ertrag digitalisierter Produkte, die der Kunden aus dem Auto heraus nutzen kann, vorzubehalten. Zudem fordert der Hersteller dazu auch noch direkten Zugriff auf die Kundendaten der Händler und Servicepartner. Dies wäre nach Ansicht des Verbands aber nicht nur aus Sicht des Datenschutzes problematisch, sondern "ein Ausverkauf des Herzstücks der Kundenbeziehung jedes einzelnen Händlers".