Auf den Höfen der Autohändler stapeln sich die Neuwagen. Insgesamt würden die Händler auf Neufahrzeugbeständen von rund 14,8 Milliarden Euro sitzen, teilte der Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) mit. Dies habe eine Hochrechnung ergeben.
Aus Sicht des Verbandes ist die Situation im Handel für viele Betriebe existenzbedrohend. ZDK-Vizepräsident Thomas Peckruhn fordert eine schnelle Entscheidung der Politik über eine Kaufprämie. "Die momentane Hängepartie verschlechtert zusehends die Lage im Handel." Von vielen Händlern ist über eine Kaufzurückhaltung und Stornierungen zu hören.
Die kommende Sitzungswoche des Bundestages ab dem 25. Mai bietet sich aus Sicht des ZDK-Vizepräsidenten der von der Regierung beauftragten Arbeitsgruppe ein optimales Zeitfenster, die Entscheidungsvorlage für ein Konjunkturprogramm zu finalisieren. Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte angekündigt, dass bis Anfang Juni über eine Kaufprämie entschieden werden solle.
Der Verband fordert eine Kaufprämie für Neufahrzeuge und junge Gebrauchte mit Verbrennungsmotoren der aktuellsten Schadstoffnormen. "Wenn die Fahrzeuge beim Handel nicht abfließen, kann auch die Fertigung der Neufahrzeuge nicht wieder richtig in Gang kommen", so Peckruhn. Das hätte einen negativen Einfluss auf die deutsche Schlüsselindustrie und würde den dringend benötigten Neustart der Gesamtwirtschaft massiv behindern.
Lesen Sie auch:
Konjunkturpaket für Verkehr: EU könnte Kaufprämie zahlen
Internationale Automärkte im April: Einbrüche historischen Ausmaßes bei den Neuzulassungen
Früherer Bundeskanzler: Gerhard Schröder fordert Kaufprämie
Aus dem Datencenter: