Frankfurt. Die Kündigung aller Händlerverträge durch Fiat wird in Kürze die Gerichte beschäftigen. Einzelne Händler bereiten derzeit Klagen vor, wie Wilfried Blöbaum, der Präsident des Verbands der Fiat Konzern-Händler und -Servicebetriebe Deutschlands sagt. Der Verband will sie dabei unterstützen. Ein eigenes Klagerecht hat er in dieser Sache allerdings nicht.
Zuvor hatte Fiat es abgelehnt, wie vom Verband gefordert, die Kündigungen zurückzunehmen. Nach Ansicht des Verbands sind die Kündigungen "treuwidrig und widersprüchlich". In einem Schreiben an den Importeur heißt es: "Aufgrund der zum 1. Januar 2014 in Kraft gesetzten neuen Verträge konnten unsere Mitglieder auf eine nicht nur kurzfristige Fortsetzung der Verträge vertrauen." Fiat hatte seinen Händlern im Februar die neuen Verträge im Februar wieder gekündigt. Bereits in dem Schreiben, mit dem der Verband die Rücknahme der Kündigungen gefordert hatte, hatte er Fiat mit rechtlichen Auseinandersetzungen und einer kartellrechtlichen Prüfung des Verhaltens des Importeurs gedroht.
Fiat hatte die Forderungen von Fiat dagegen abgelehnt und die Vorhaltungen des Verbands zurückgewiesen.
Neben den anstehenden Klagen gegen die Kündigung hat der Verband Fiat wegen der an Händler versandten Absichtserklärung (Letter of Intent, LOI) abgemahnt und die Abgabe einer Unterlassungserklärung verlangt. Man sei der Auffassung, dass einige dort genannte Voraussetzungen für den Abschluss eines neuen Vertrages rechtswidrig seien.