Nürtingen. Daimler-Chef Dieter Zetsche will trotz des VW-Skandals um manipulierte Diesel-Fahrzeuge die eigene Antriebs-Strategie nicht ändern. "Wenn ich die strengen CO2-Grenzwerte einhalten will, ist der Diesel nach wie vor unverzichtbar", sagte Zetsche am Mittwoch in Nürtingen beim Tag der Automobilwirtschaft des IFA-Instituts der Hochschule Nürtingen-Geislingen. Er wiederholte angesichts neuer Vorwürfe gegen VW, wo angeblich auch bei Dreiliter-Motoren getrickst worden sein soll: "Wir haben nie betrügerische Software eingesetzt und werden das auch in Zukunft nicht tun."
Der VW-Skandal sei natürlich Wasser auf die Mühlen der Diesel-Gegner. Trotzdem habe dieser zu Recht einen hohen Anteil bei den Antrieben erreicht. "Er ist heute extrem sauber, hat ein riesiges Drehmoment und ist bis zu 20 Prozent sparsamer als ein Benziner", so Zetsche. Er begrüßte die jüngst von der Europäischen Kommission beschlossene Verschärfung der Zulassungstests, die sich bei den Abgaswerten stärker an realen Bedingungen orientieren sollen.