München. Ob in- oder ausländische Autobauer – alle blicken mit großer Sorge in die Zukunft. Denn der Einbruch im vergangenen Monat ist inzwischen der vierte in Folge. Die längste Schwächeperiode seit mindestens fünf Jahren scheint sich weiter fortzusetzen. Zudem befinden sich die Preise für Neuwagen im Sinkflug. Deutsche Hersteller wie Volkswagen samt Tochter Audi passen ihre Produktion an den niedrigeren Absatz an und stellen sich auf längere Durststrecken ein.BMW hat die Krise in China zuletzt die Halbjahresbilanz verhagelt. Und auch Porsche klagt trotz bester globaler Verkaufszahlen in der Firmengeschichte über einen deutlichen Rückgang im Chinageschäft. Lediglich die Pkw-Sparte von Daimler spürte dank neuer Modelle noch keine Bremswirkung.
Größter Automarkt der Welt gerät ins Trudeln
Bislang gab sich der Branchenverband CAAM noch optimistisch und rechnete für das Gesamtjahr 2015 mit einem leichtes Absatzplus von drei Prozent. Doch nun gab es heute einen weiteren Schock, der die Prognose schnell über den Haufen werfen könnte: Denn die chinesische Regierung hat im Kampf gegen die Wirtschaftskrise und sinkende Exportzahlen über Nacht seine Währung so stark abgewertet wie noch nie: Um 1,9 Prozent im Vergleich zum US-Dollar. Und damit nicht genug: Der Referenzkurs des Yuan wird ab sofort nicht mehr von der Zentralbank bestimmt, sondern orientiert sich am Schlusskurs des Vortages. Faktisch könnte die Währung damit täglich um 2 Prozent fallen.
Für alle westlichen Firmen, die nach China exportieren, ist das eine mehr als beunruhigende Nachricht. Denn was passiert, wenn der Yuan täglich auch nur 1 Prozent verliert – in einem Monat entspräche dies einer Abwertung von 30 Prozent. Heißt: Die Autos europäischer oder amerikanischer Hersteller würden für die Chinesen um ein Drittel teurer, die Nachfrage würde noch mehr sinken. Der einziger Ausweg gegen die dann noch weiter steigende Absatzflaute bestünde in deutlichen Preisnachlässen. Ein Teufelskreis...