Der Insolvenzverwalter der in Schieflage geratenen Automobilgruppe Dirkes aus Köln Jens Schmidt von der Kanzlei Runkel Schneider und Webe hat die Mitarbeiter der Gruppe über die nächsten Schritte informiert: Bis auf ein Team für noch laufende Aufgaben, das rund 70 Mitarbeiter umfasst, werden 150 Beschäftigte mit Wirkung vom 30. August 2019 freigestellt.
"Aufgrund der laufenden Kosten und der existenzvernichtend geringen Erträge droht dem Autohändler das Geld auszugehen", informiert die Kanzlei in einer Mitteilung.
Daher und aufgrund der fehlenden Fortführungsperspektive durch einen Investor habe der Insolvenzverwalter keinen Handlungsspielraum mehr und sei gezwungen, die Mitarbeiter freizustellen.
Der Insolvenzverwalter und sein Team führen mit dem Betriebsrat bereits Gespräche, um einen auf die Kündigung sämtlicher Mitarbeiter gerichteten Interessenausgleich und Sozialplan für die Beschäftigten zu vereinbaren."Ziel ist es, die Verhandlungen zeitnah zum Abschluss zu bringen. Mit den Kündigungen aller Mitarbeiter wird im September gerechnet", so der Insolvenzverwalter.
„Ich bedauere diese Entwicklung sehr. (...) Ein Investor wurde leider bis heute nicht gefunden. Wenn sich neue Möglichkeiten mit Interessenten ergeben sollten, bin ich jederzeit zu Gesprächen und Lösungen bereit“, sagt Insolvenzverwalter Schmidt laut Mitteilung.Der Insolvenzverwalter und das verbliebene Dirkes-Team wollen dafür sorgen, einzelne Fahrzeugauslieferungen und den verbliebenen Service aufrechtzuerhalten.
Bis auf den Kölner Firmensitz am Maarweg werden alle übrigen Dirkes-Standorte in Köln, Frechen, Bonn, Troisdorf und St. Augustin bis Ende September sukzessive geschlossen.
Der Geschäftsbetrieb wird am Standort Maarweg konzentriert und spätestens Ende Oktober eingestellt.
Die familiengeführte Automobilgruppe Dirkes aus Köln blickt auf eine mittlerweile fast 100-jährige Geschichte zurück. An insgesamt sechs Standorten in Köln, Frechen, Bonn, Troisdorf und St. Augustin unterhält Dirkes neben Autohäusern auch Werkstätten und ein Logistikzentrum. Unter dem Angebot finden sich unter anderem die Marken Fiat, Jeep, Nissan, Citroën, Suzuki und Mitsubishi wieder. Insgesamt beschäftigt die Unternehmensgruppe 220 Mitarbeiter.Lesen Sie auch: