Von Januar bis September hat der Sitz- und Interieurspezialist Grammer seinen Umsatz um 5,8 Prozent auf 1,34 Milliarden Euro gesteigert. Noch deutlicher, um 23,4 Prozent, stieg der operative Gewinn. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuer fiel mit 45, 8 Millionen Euro allerdings um fast 7,5 Prozent geringer aus als im Vorjahreszeitraum. Die Gewinnerwartung für das laufende Geschäftsjahr hat Grammer deshalb bereits heruntergeschraubt. Zur Begründung verweist das Unternehmen auf Auftragsrückgänge, die es auf den misslungenen Übernahmeversuch durch die Investorenfamilie Hastor zurückführt, auf daraus resultierende Entwicklungskosten, die nicht gedeckt werden konnten sowie negative Währungseinflüsse. Auch die EBIT-Marge lag mit 3,4 Prozent unter dem Vorjahreswert von 3,9 Prozent.
Die Investorenfamilie Hastor hatte im Frühjahr versucht, gegen den Willen des Managements und der Belegschaft die Mehrheit bei Grammer zu übernehmen und den Vorstand zu entlassen. Die Autobauer waren davon nicht begeistert – erinnern sie sich doch noch zu gut daran, wie eine Hastor-Tochter im Sommer 2016 die VW-Produktion unterbrochen hat, indem sie im Streit um Entwicklungskosten die Belieferung einstellte.