Im dritten Quartal hatten die Zeichen noch leicht auf Erholung gestanden: Nach einem tiefroten ersten Halbjahr hatte der Zulieferer Grammer wieder einen kleinen operativen Gewinn ausgewiesen. Im Schlussquartal drehte das Ergebnis dann wieder ins Minus. Das sorgt auch im Gesamtjahr für Verlust.
Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern liege 2020 vorläufigen Zahlen zufolge bei rund 49 Millionen Euro Verlust, teilte Grammer am Donnerstag mit. Im Vorjahr hatte das Unternehmen noch 74,5 Millionen Euro Gewinn ausgewiesen. Allein zwei Millionen Euro Verlust entfielen nun auf das Schlussquartal.
Das Gros des Verlusts entfalle dabei auf Restrukturierungsmaßnahmen und andere Sondereffekte. Doch auch um Sondereffekte bereinigt liegt das Ergebnis mit rund 15 Millionen Euro im Minus. Allein 20 Millionen Euro verbuchte Grammer für Ausgaben im Rahmen seines Restrukturierungsprogramms wie die angekündigten Standortschließungen und den Abbau von Stellen vor allem in Deutschland. Hinzu kommen Belastungen aus Abschreibungen auf Lagerbestände und Rückstellungen für mögliche Gewährleistungsansprüche.
Das operative Geschäft dagegen habe sich nach dem Einbruch im ersten Halbjahr auch im Schlussquartal weiter erholt. Der Umsatz der letzten drei Monate lag mit 514 Millionen Euro sogar fünf Prozent über dem Wert des Vorjahreszeitraums. Den Rückstand des ersten Halbjahres, als viele Abnehmer ihre Werke geschlossen hatten, konnte Grammer aber nicht aufholen. Im Gesamtjahr lag der Umsatz mit 1,7 Milliarden Euro 16 Prozent unter dem von 2019.
Lesen Sie auch:
Restrukturierung: Grammer schließt drei Werke
Wegen Corona-Krise: Grammer legt neues Sparprogramm auf
Nach tiefrotem ersten Halbjahr: Grammer schreibt wieder schwarze Zahlen
Aus dem Datencenter:
Produktionsausfälle der Autohersteller durch die Corona-Krise