Detroit. Google lässt für Tests seines ersten selbstfahrenden Autos aus eigener Entwicklung eine Flotte aus 150 Wagen bauen. Die abgerundeten Zweisitzer werden beim Fahrzeugentwickler Roush in der Nähe der amerikanischen Auto-Hauptstadt Detroit gefertigt. Unter den Partnern sind auch die deutschen Zulieferer Continental , Bosch und ZF Lenksysteme, wie aus einem Interview des Projektchefs Chris Urmson mit der Zeitung "Detroit Free Press" am Rande der Automesse in Detroit hervorgeht. Samir Salman, Geschäftsführer von Continental North America, sagte, das Projekt sei ein wichtiger Schritt in der Umsetzung der Vision von einer Welt ohne Verkehrsunfälle, bei der gleichzeitig die individuelle Mobilität erweitert werde.
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Diesen nächsten Schritt mit einer eigenen Flotte hatten Experten immer wieder befürchtet. Dazu passt auch die Aussage von Google vor einigen Monaten, dass man keine Bleche biegen wolle. Der Internetkonzern lässt biegen und zwar mit dem Fahrzeugentwickler Roush.
Die Testfahrzeuge sollen im Frühjahr in Kalifornien auf die Straße kommen. Von diesem Vorhaben hatten Google-Mitarbeiter bereits kurz vor Weihnachten in einem firmeneigenen Blog berichtet. Darin hieß es: "Wir verbringen die Ferien damit, auf unserer Teststrecke herumzufahren, und hoffen, dass wir euch im neuen Jahr auf den Straßen von Nordkalifornien sehen. Unsere Sicherheitssoftware wird unser Auto noch eine Weile überwachen und es temporär kontrollieren. Wir werden auf unserer Teststrecke weiterhin testen und lernen."
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Google hatte einen ersten Prototypen seines Autos ohne Pedale und Lenkrad, das nur vom Computer gesteuert werden soll, im Mai 2014 vorgestellt. Inzwischen gibt es eine straßentaugliche Version. Es wird erwartet, dass Google angesichts aktueller Regeln temporäre Steuer-Möglichkeiten für die Test-Fahrer einbauen muss.
Google wolle die Fahrzeuge in fünf Jahren marktreif haben, sagte Urmson. Eine ähnliche Zielmarke verfolgen auch die etablierten Autohersteller wie Audi oder Daimler mit ihren Plänen zum automatisierten Fahren. Google zeigt sich offen für Kooperationen mit den Autobauern, diese verfolgen jedoch eigene Projekte. (mit Material von dpa)