Renault-Chef Carlos Ghosn soll versucht haben, sich versteckte Bonuszahlungen zu sichern. Das berichtet die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf interne Dokumente. Diesen zufolge hat der Manager von Londoner Investmentbankern ein Finanzkonstrukt einrichten lassen, dass ihm und weiteren Topmanagern zu weiteren, "versteckten" Bonuszahlungen verhelfen sollen. Die Banker sollen die Gründung einer Stiftung nach niederländischem Recht vorgeschlagen haben, um Ghosn und weiteren Managern eine Zusatzvergütung zu sichern. Diese Zahlung müssten im Gegensatz zu regulären Bonuszahlungen nicht von den Aktionären genehmigt werden. Diese haben Ghosn schon mehrfach aufgrund seiner Bezüge kritisiert.
Das Thema könnte auf der Hauptversammlung am 15. Juni angesprochen werden. Ghosn hat 2016 für seine Arbeit als Renault-Chef sieben Millionen Euro erhalten, in seiner Eigenschaft als Chef von Nissan kassierte er 8,4 Millionen. Das Amt als Nissan-Chef hatte er im Februar abgegeben. Bisher können die Aktionäre das Gehalt allerdings nur kritisieren, nicht begrenzen. Das ist erst ab 2018 möglich.
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