Tokio. Als Chef von Renault und Nissan hat Carlos Ghosn sich genug zu tun. Doch der Mann ist ein Workaholic und soll nun zusätzlich den Chefposten bei Mitsubishi übernehmen, wie die japanische Wirtschaftszeitung "Nikkei" berichtet. Die Personalie soll auf einer Aktionärsversammlung im Dezember beschlossen werden. Weder Renault-Nissan noch Mitsubishi wollte den Bericht auf Anfrage der Nachrichtenagentur Reuters kommentieren.
Mitsubishi wird ähnlich wie der VW-Konzern von einem Skandal um geschönte Verbrauchswerte erschüttert. Unter anderem deshalb hat das Unternehmen nun seine Prognose drastisch gesenkt: Statt eines operativen Gewinns von umgerechnet 220 Millionen Euro geht Mitsubishi nun von einem Betriebsverlust von 246 Millionen Euro aus. Unter dem Strich dürfte das Minus sogar bei 2,1 Milliarden liegen. Das wären deutlich mehr als bisher geschätzt wurde. Außer dem Skandal leidet der Autobauer dem starken Kurs der Landeswährung Yen, der die Autos im Ausland teurer macht, sowie unter der gesunkenen Nachfrage in mehreren Schwellenländern.