Die IG Metall Baden-Württemberg hat sich vor den Mitte November beginnenden Tarifverhandlungen der Metall- und Elektroindustrie positioniert. Sie fordert für die 900.000 Branchenbeschäftigten im Südwesten eine Lohnerhöhung von sechs Prozent. "Die überwiegende Mehrheit der Unternehmen in der Branche macht gute bis sehr gute Geschäfte, die positive Ertragsentwicklung der Vorjahre setzt sich fort. Für 2018 gehen die Prognosen für die Gesamtwirtschaft von weiterem Wachstum aus", sagte IG-Metall-Bezirkschef Roman Zitzelsberger im Anschluss an die Sitzung der Großen Tarifkommission bei Stuttgart.
Zudem will die Gewerkschaft einen individuellen Anspruch auf eine auf zwei Jahre befristete kurze Vollzeit bis zu 28 Wochenstunden sowie einen Entgeltzuschuss für bestimmte Beschäftigtengruppen als Teil des Forderungspakets der Tarifrunde 2018. Diese Forderung sei Ergebnis einer Beschäftigtenbefragung in den Betrieben. "Schichtarbeit, Wochenendarbeit und ständige Verfügbarkeit nehmen zu – viele Menschen arbeiten heute deutlich länger als 35 Stunden", so Zitzelsberger. Mit dem Anspruch auf eine kurze Vollzeit wolle die IG Metall dem Wunsch Rechnung tragen, die Arbeitszeit für eigene Bedürfnisse für eine gewisse Zeit absenken zu können. Dies verbessere die Vereinbarkeit von Arbeit und Privatleben und ermögliche einen Ausgleich für Belastungen.