Vor den Tarifverhandlungen für die Metall- und Elektroindustrie hat der scheidende Gesamtmetall-Chef Rainer Dulger klargemacht, dass er in den kommenden zwei Jahren keinen Spielraum für Lohnerhöhungen sieht. "Es gibt nichts zu verteilen", sagte er der "Süddeutschen Zeitung". Angesichts von Umsatzeinbrüchen und Verlusten bei vielen Firmen seien Lohnsteigerungen "weder in diesem noch im nächsten Jahr realistisch."
Auch den Vorschlag der IG Metall, zur Sicherung der Arbeitsplätze eine Vier-Tage-Woche mit teilweisem Lohnausgleich einzuführen, lehnt Dulger brüsk ab. Das könne er sich "gar nicht vorstellen", sagte er. Es sei "leider vollkommener Unsinn", dass die Produktivität steige, wenn die Menschen weniger arbeiten würden.
Trotz aller Probleme blickt Dulger grundsätzlich optimistisch in die Zukunft: "Ich glaube, wir bauen immer noch die besten Fahrzeuge der Welt. Wenn ein Land diesen Strukturwandel bewältigen kann, dann sind wir es."
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Verbraucher- und Industrievertrauen in Deutschland – Januar 2008 bis September 2020