Der Anwalt und frühere Bundesinnenminister Gerhard Baum hat angekündigt, bis Ende des Jahres 5000 Klagen auf Schadenersatz gegen VW einzureichen. Grund ist die Manipulationssoftware, welche die Abgasreinigung in den Dieselfahrzeugen drosselt, berichten die "Süddeutsche Zeitung", NDR und WDR. Baum wirft dem Autobauer vor, er warte auf die Verjährung der Ansprüche, um den 2,5 Millionen Geschädigten in Deutschland keinen Schadenersatz zahlen zu müssen. VW hat zwar in den USA eingestanden, gegen Gesetze verstoßen zu haben, streitet das in Deutschland aber nach wie vor ab.
Die Ansprüche vieler Kunden würden Baum zufolge bereits im kommenden Jahr verjähren, deshalb müsse man noch im Herbst Klagen gegen VW und die Händler einreichen. Auf die deutschen Gerichte kommt damit eine große Belastung zu. Da es Deutschland keine Sammelklage wie in den USA gibt, muss jeder Fall in allen Details einzeln verhandelt werden. Baum sagte, es gebe keine Alternative, weil die Bundesregierung aus Rücksicht auf VW keine Sammelklagen eingeführt habe. Gespräche über einen Vergleich habe VW abgeblockt.