Millionen über Millionen. Werden Top-Manager gegangen, müssen sie sich für gewöhnlich keine Sorgen über ihr Auskommen machen. Abfindungen in zweistelliger Millionenhöhe sind die Regel. Auch Ex-VW-Chef Matthias Müller wird noch 20 Millionen Euro erhalten - als indirekte Abfindung, ganz einfach, weil sein Vertrag bis 2020 weiterläuft, ohne dass er für den Konzern noch wesentliche Aufgaben übernehmen wird. Davon gegen Branchenbeobachter zumindest einhellig aus.
Die große Ausnahme ist es dagegen, wenn Manager auf ihre Abfindungen verzichten. Ex-Daimler-Chef Jürgen Schremp - in dessen Ära die wenig glückliche Fusion mit Chrysler fiel - verabschiedet sich 2005. Theoretisch hätte er noch bis 2008 Bezüge erhalten können. Er verzichtet darauf und auf jegliche Art von Abfindung.
Nach lautstarker öffentlicher Debatte spendete Ex-Porsche-Chef Wendelin Wiedeking 2009 die Hälfte seiner Abfindung in Höhe von 50 Millionen Euro. Die Liste der großen Namen aus der deutschen Autoindustrie, die auf das große Geld verzichtet haben, ist also kurz.
Umso bemerkenswerter, dass mit Garcia Sanz erstmals ein VW-Vorstand Verzicht übt. Rund fünf Millionen Euro stünden dem 60-Jährigennach Informationen der BILD-Zeitung zu - zusätzlich zu seiner Betriebsrente. Doch Garcia Sanz wollte wohl schnellstmöglich weg. Unter Herbert Diess wolle er nicht arbeiten, hieß es.
Der letzte Top-Manager eines deutschen Großkonzerns, der für den Verzicht auf eine Abfindung bekannt wurde, war übrigens der Ex-Deutsche-Bank-Co-Chef Anshu Jain. Er verzichtete auf rund 15 Millionen Euro.
Besonders teuer war dagegen der Abgang von Compliance-Vorstand Christine Hohmann-Dennhardt bei VW. Sie erhielt nach nur 13 Monaten auf dem Posten rund 13 Millionen Euro. Volkswagen hat die ehemalige Bundesverfassungsrichterin von Daimler abgeworben und damit auch entsprechende Pensionsansprüche übernommen.
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