Duisburg. Das mögliche Aus für das innovative Elektroauto Opel Ampera ist nach Einschätzung von Experten nicht allein ein Problem des Rüsselsheimer Autobauers. Automobilexperte Ferdinand Dudenhöffer, Leiter des CAR-Instituts der Universität Duisburg-Essen und beteilgt am Elektroauto-Projekt RUHRAUTOe, macht die Politik für die Situation verantwortlich.
"Kurz gesagt lässt (die Bundeskanzlerin) Frau Merkel das E-Auto gegen die Wand fahren. Die gesamte E-Mobilität läuft auf Sparflamme, seitdem die Kanzlerin in der Europäischen Union für eine deutliche Aufweichung der CO2-Grenzwerte gesorgt hat," sagte Dudenhöffer im Gespräch mit der Automobilwoche. "Durch die Verwässerung der Grenzwerte ist erreicht worden, dass die Autobranche vor 2020 schlichtweg keine E-Autos mehr benötigt, um die Anforderungen zu erfüllen. In vielen Fällen haben die Hersteller die künftigen Grenzwerte ja schon heute erreicht."
In dieser Situation sei es für die Autobauer nicht wirtschaftlich, in neue E-Autos zu investieren. "Alles andere wäre Geldverbrennen. Erst ab 2022/23 muss die Branche Antworten darauf finden, wie die Grenzwerte flottenweit erreicht werden."