Nach der geplatzten Fusion der Autobauer Renault und Fiat Chrysler hat Frankreichs Wirtschaftsminister Bruno Le Maire die Allianz Renault-Nissan in den Vordergrund gestellt, meldet die Nachrichtenagentur Agence France-Presse. Priorität habe, die Allianz Renault-Nissan zu stärken, sagte Le Maire am Samstag gegenüber der AFP am Rande des G20-Finanzministertreffens in Japan. Dafür sei der französische Staat auch bereit, eine Reduzierung seiner Beteiligung von derzeit 15 Prozent an Renault zu erwägen. Die Beteiligung des französischen Staates an Renault sorgt immer wieder für Probleme mit Nissan.
Frankreich erwägt Reduzierung seiner Renault-Anteile
FCA hatte sein Angebot, mit Renault zu fusionieren, in der Nacht zum 6. Juni überraschend zurückgezogen. Der italienisch-amerikanische Autokonzern reagierte damit auf die Mitteilung von Renault, eine Entscheidung über förmliche Fusionsgespräche erneut zu verschieben. Nach Angaben des französischen Wirtschaftsministeriums habe man eine längere Bedenkzeit haben wollen. Fiat Chrysler und der italienische Industrieminister Luigi Di Maio deuteten eine Einflussnahme der französischen Regierung an. Das wurde in Paris bestritten. Es sei lediglich Frankreichs Wunsch gewesen, die Allianz zwischen Renault und Nissan aufrecht zu erhalten.
Durch einen Zusammenschluss wäre der weltweit drittgrößte Autoproduzent nach VW und Toyota entstanden. Fiat Chrysler hatte vorgeschlagen, dass beide Unternehmensgruppen je die Hälfte an der neuen Gesellschaft halten. Zusammen wären sie auf 8,7 Millionen Fahrzeuge im Jahr gekommen. (os mit Material von dpa)
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