Ford setzt in Russland seine bislang drastischste Restrukturierung um und beendet dort vollständig den Bau von Personenwagen. Künftig werde man in Russland nur noch Nutzfahrzeuge anbieten, teilte Ford am Mittwoch mit.
Konkret sollen bereits Ende Juni die beiden Pkw-Werke in Sankt Petersburg und in Nabereshnje Tschelny sowie ein Motorenwerk in Elabuga geschlossen werden.
In der Konsequenz gibt Ford auch seine gleichberechtigte Position am Joint Venture mit dem Partner Sollers auf und räumt der Sollers PJSC eine Mehrheit von 51 Prozent am Russlandgeschäft ein.
"Die heute angekündigten Maßnahmen sind schwierig, aber sie sind entscheidend, um die langfristige Sichtbarkeit von Ford Sollers in Russland sicherzustellen", sagte der scheidende Ford-Europachef Steven Armstrong. Die strategische Neuausrichtung in Russland mit Fokus auf die Transit-Nutzfahrzeuge sei ein wichtiger Schritt, um Ford für seine Anteilseigner profitabler zu machen.
Für Ford geht es im Kern darum, das eingesetzte Kapital dort zu investieren, wo die Renditechancen am größten sind. Im sehr wettbewerbsintensiven Pkw-Geschäft in Russland sei dies nicht mehr rentabel.
Die Entscheidung von Ford wirft auch Fragen auf bezüglich der Pläne von PSA, mit der Marke Opel wieder auf den russischen Markt zurückzukehren. (Lesen Sie dazu: Rückkehr in einen schwierigen Markt)