Volkswagen und Ford haben am Mittwoch mehrere Verträge über die künftigen Felder der Zusammenarbeit unterzeichnet. Dies teilten sie in einer gemeinsamen Erklärung mit. Eine entsprechende Absichtserklärung darüber hatten die beiden Autobauer schon im vergangenen Juli publik gemacht. Seither hatten zahlreiche Arbeitsgruppen die konkreten Pläne ausgearbeitet und die notwendigen Abgrenzungen vereinbart.
Konkret vereinbarten VW und Ford nun folgende drei Kooperationsbereiche:
- Ford wird einen neuen Pick-up Ranger entwickeln und in seinem Werk Silverton in Südafrika bauen, der auch von Volkswagen als künftiger "Amarok" verkauft werden wird. Verkaufsstart soll bereits 2022 sein. Ohne diese Kooperation hätte VW nach eigenen Angaben keinen neuen Amarok entwickelt.
- Volkswagen liefert für Ford die Basis für einen städtischen Lieferwagen auf Basis seines im Februar vorgestellten neuen Caddy 5, der in Polen gebaut wird. Ford nutzt diese Basis für seinen neuen Transit Connect, der ebenfalls in Polen gebaut werden wird. Diese Kooperation soll schon 2021 beginnen. Später soll diese Zusammenarbeit auf den Bereich eines größeren Ein-Tonnen-Lieferwagen ausgebaut werden, der wiederum von Ford entwickelt und gebaut wird
- Volkswagen stellt Ford seinen technologisch führenden Modularen Elektrischen Baukasten (MEB) zur Verfügung. Darauf aufbauend wird Ford im Jahr 2023 einen eigenes E-Auto anbieten, das sich von den VW-Modellen "in hohem Maße differenzieren" soll
Die nun fest vereinbarte Zusammenarbeit hat große Bedeutung für beide Partner. Allein im Bereich Pick-up und leichte Nutzfahrzeuge ist vorgesehen, im Verlauf der jeweiligen Produktzyklen dieser Fahrzeuge acht Millionen Einheiten davon zu produzieren. Im Bereich E-Fahrzeuge will Ford von 2023 an rund 600.000 elektrische Fahrzeuge "innerhalb von mehreren Jahren" auf Basis des MEB von Volkswagen bauen. Das Ford-E-Auto soll im Kölner Entwicklungszentrum in Merkenich entwickelt werden.
Darüber hinaus arbeiten beide Autobauer künftig auch eng im Bereich autonomes Fahren zusammen. In der vergangenen Woche hatte der VW-Aufsichtsrat grünes Licht für den milliardenschweren Einstieg in das gemeinsame Unternehmen Argo AI gegeben.