Ford und der britischen Paketzusteller Gnewt testen derzeit in London eine neue Möglichkeit, nachhaltig Pakete auszuliefern. Beiden Firmen geht es dabei um die sogenannte "letzte Meile", die nachhaltig und effizienter gestaltet werden soll.
Ford liefert dazu die nötige Software, um die Pakete an Ort und Stelle zu bringen, sowie die Transporter, mit denen die Waren von einem Depot in die Stadt gebracht werden. Die Transporter wiederum positionieren sich an einer günstigen Stelle, an der die Kuriere Pakete oder Waren abholen und sie ausliefern.
Derzeit liefert Gnewt mit Elektrofahrzeugen die Waren aus, irgendwann sollen die Waren aber auch mit dem Roller, per Fahrrad oder zu Fuß verteilt werden. Gnewt betreibt mit mehr als 70 Elektrofahrzeugen die größte batterie-elektrische Lieferflotte in Großbritannien und ist ein Vorreiter bei nachhaltigen Lieferdiensten. In Zusammenarbeit mit führenden Einzelhandels-, E-Commerce- und Logistikunternehmen liefert Gnewt jährlich drei Millionen Pakete in London aus.
"Unser Ziel ist es, den Einsatz von Lieferfahrzeugen in urbanen Räumen zu optimieren", sagte Tom Thompson, Project Lead bei Ford Mobility. "Für die sogenannte letzte Meile der Zustellung, die aufgrund von Staus und Parkplatzmangel mitunter eine echte Herausforderung darstellen kann, ist es jedoch sinnvoll, Lieferungen auf flexiblere, effizientere und kostengünstigere Verkehrsmittel zu verlagern“. Ford schätzt zudem, dass ein Lieferwagen und ein vernetztes Team von vier Kurieren, zu Fuß oder mit dem Fahrrad, die gleiche Anzahl von Paketen bewältigen können wie fünf einzelne Lieferwagen.
Ford hat dazu eine cloudbasierte Routing- und Logistiksoftware entwickelt, die während der Testphase den gesamten Lieferdienst vom Depot bis zur Haustür steuert. Die Software mit dem Namen "MoDe:Link" kann Unternehmen dabei helfen, ihre Logistikkette zu optimieren und die Auslastung der Transportfahrzeuge zu erhöhen. Glaubt man Ford, kann man mit dem Einsatz der Software Zeit und Geld sparen und die Kapazität steigern.
Zudem versuchen Ford und Gnewt mit diesem Ansatz genau dem Kundenwunsch nach einer präziseren Lieferzeit nachzukommen. Ford verspricht nämlich kürzere Zeitfenster für die Lieferung, was wiederum Kosten reduziert. Insgesamt erhoffen sich beide Firmen eine spürbare Entlastung des Verkehrs in Großstädten, speziell im Bereich der Straßenränder, wo die Transporter der Lieferdienste üblicherweise beladen und entladen werden.
Die firmeneigene Software-Plattform von Ford koordiniert künftig auch Fahrradkuriere – eines Tages möglicherweise auch Fußgänger oder sogar Drohnen und autonome Roboter – für die letzte Prozessstufe einer Lieferung.
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