Flotten setzen weiterhin auf den Diesel, so ein Ergebnis des aktuellen Dieselbarometers, das Marktbeobachter DAT im Dezember zum zweiten Mal gemeinsam mit dem Bundesverband Fuhrparkmanagement ermittelte. Hier die acht wichtigsten Ergebnisse:
1. Diesel dominiert Flotten: Nach wie ist der Flottenmarkt ein Dieselmarkt, 89 Prozent der Fahrzeuge in Fuhrparks sind Selbstzünder. Mittlerweile bestehen die Flotten mehrheitlich (66 Prozent des Gesamtfahrzeugvolumens) aus modernen Euro-6-Fahrzeugen. Anders als auf dem Privatmarkt werden die Autos schneller ersetzt, Euro-5-Diesel machen nur noch 23 Prozent des gesamten Flottenaufkommens aus, gefolgt von Benzinern (7 Prozent) und den alternativen Antriebe Gas und Hybrid/Elektro (je 2 Prozent).
2. Neubestellungen von Diesel-Pkw kaum reduziert: Zwar lässt die Dieseldiskussion auch Flottenkunden nicht kalt, gleichzeitig sehen sie aber zumindest kurzfristig keine Alternative. Ähnlich wie im Juli haben nur 11 Prozent der Befragten weniger Diesel bestellt, unter denjenigen, die ihren Dienstwagen selbst wählen dürfen, hielten sich 14 Prozent mit den Dieselbestellungen zurück.
3. Fuhrparkleiter planen auch alternative Antriebe ein: 60 Prozent der Fuhrparkverantwortlichen geben an, dass sie mittelfristig vermehrt alternative Antriebe in der Pkw-Flotte einplanen, im Juli sagten dies 55 Prozent. Fakt ist, dass im Monat November in Deutschland insgesamt 102.972 Diesel- und 186.772 Benzin-Pkw neu zugelassen wurden. 3.031 neue Pkw hatten einen Elektro-, 8.662 einen Hybridantrieb (Quelle: KBA)4. Diesel-Einkaufskonditionen etwas verbessert: Die Einkaufskonditionen für Diesel-Pkw bezeichneten nur 15 Prozent der Befragen als besser (im Juli taten dies neun Prozent). Für die große Mehrheit bleiben die die Konditionen unverändert (76 Prozent).
5. Einem Fünftel der Flotten drohen Fahrverbote: 23 Prozent der Diesel-Pkw in den Fuhrparks sind zurzeit mit Motoren der Klasse Euro-5 oder niedriger ausgestattet – sie alle wären von einem Fahrverbot betroffen. 71 Prozent der befragten Fuhrparkleiter gaben an, dass bis zu 20 Prozent ihres Bestandes unter ein Fahrverbot fallen würde. Da aber in den Fuhrparks durch die Neubestellungen Diesel-Motoren der neuesten Generation eingesetzt werden und sie rascher als im Privatmarkt ausgetauscht werden, wird der Anteil der Fahrzeuge mit Euro-5-Motoren weiter sinken.
6. Diesel-Neu- und Gebrauchtwagenmarkt im Überblick: Dass die Beliebtheit des Dieselmotors insgesamt gelitten hat, belegen die KBA-Zahlen: Von Januar bis November 2017 wurden 12,3 Prozent weniger neue Diesel zugelassen als im Vorjahreszeitraum. 99,7 Prozent der neuen Fahrzeuge erfüllten die Euro-6-Norm. Auch gebrauchte Diesel verzeichneten Einbußen, diese lagen mit 2,3 Prozent aber deutlich unter denen der Neuwagen. Interessanterweise stiegen die Verkäufe gebrauchter Diesel seit September 2017 wieder an und erreichten mit 211.169 den höchsten Wert seit März (237.737 Einheiten). Ein Grund dafür könnte das leicht gesunkene Preisniveau sein.
8. Diesel-Gebrauchtwagenwerte weiter leicht sinkend: Die Restwerte dreijähriger Diesel sind gegenüber dem Vorjahr weiter gesunken. Während sie im November 2016 im Schnitt 54,2 Prozent des ehemaligen Listenneupreises erzielten, waren es im November 2017 noch 53,4 Prozent. Die Benziner dagegen legen leicht zu (56,4/Vorjahr 55 Prozent). Die Schere zwischen Diesel und Benziner geht damit weiter auseinander.
8. Durchschnittliche Standtage für Diesel auf Allzeithoch: Bereits im August hatte die Standzeit für Diesel erstmals die 100-Tage-Schwelle überschritten. Im November stieg sie dann auf den Rekordwert von 110 – dies war allerdings auch saisonal bedingt, denn im selben Zeitraum stiegen auch die Standtage von Benzinern auf 85. Allerdings: Die Differenz zwischen den beiden Motorarten war noch nie höher.
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