Fiat muss 500X nicht zurückrufen

Nach wie vor läuft bei Fiat Chrysler die im April 2016 gestartete Serviceaktion, um die Abgaswerte der Modelle Fiat 500X, Fiat Doblo und Jeep Renegade zu verbessern. Ein Rückruf dieser Modelle war entgegen anderslautenden Meldungen nicht geplant. Die deutschen Behörden behalten sich eine Prüfung der Fahrzeuge nach der Umrüstung vor.

Um die Abgaswerte der Modelle hatte es in den vergangenen Monaten Streit zwischen deutschen und italienischen Behörden gegeben. Das deutsche Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) hatte bei Nachmessungen im Zuge des Abgas-Skandals überhöhte Werte bei Fahrzeugen von FCA festgestellt und eine Erklärung gefordert. Fiat erschien jedoch nicht zu dem anberaumten Gespräch im Verkehrsministerium, sondern berief sich darauf, dass die italienischen Behörden für die Typgenehmigung zuständig seien. Diese verteidigten Fiat vehement.

Fiat hatte die Vorwürfe empört zurückgewiesen: "Wer uns mit VW vergleicht, er hat etwas Illegales geraucht", sagte FCA-Chef Sergio Marchionne im Januar. Deutschland, Großbritannien und die USA hatten jedoch massiv auf eine Aufklärung der Vorwürfe gedrängt. In den USA wurden die Vorwürfe untersucht, in der EU ist jedoch der Staat zuständig, dessen Behörden die Typgenehmigung erteilt haben.

Sollten die Reparaturen die Abgaswerte nicht auf ein erlaubtes Maß senken, könnte die EU weitere Untersuchungen durchführen und gegebenenfalls ein Verfahren gegen Italien wegen Verletzung der EU-Verträge anstrengen.

Zugleich kritisierte die EU auch Volkswagen: VW müsse seine Autos über die gesamte Lebensdauer regelkonform machen. "Bisher sehe ich noch nicht, dass das der Fall sein wird", sagte Industriekommissarin Elzbieta Bienkowska.

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