Fiat Chrysler wird in Frankreich verdächtigt, Ermittlungen im Zuge des Abgas-Skandals behindert zu haben. Entsprechende Untersuchungen der Justiz laufen, wie die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf ihr vorliegende Unterlagen berichtet. Die Staatsanwaltschaft Paris ermittelt gegen Fiat Chrysler aufgrund mutmaßlicher Manipulationen von Abgaswerten. Bei Nachprüfungen von Verbraucherschützern im Zuge des Abgas-Skandals bei Volkswagen waren unter anderem Modelle von Fiat Chrysler mit erhöhten Werten aufgefallen.
Fiat Chrysler soll Ermittlungen im Abgas-Skandal behindert haben
Die Vorwürfe wecken Erinnerungen an das Verhalten des Konzerns in Deutschland im vergangenen Jahr: Das Bundesverkehrsministerium hatte damals bei Nachprüfungen erhöhte Abgaswerte bei mehreren Modellen festgestellt und lud die Hersteller ein, die Diskrepanz zu den offiziell kommunizierten Werte zu erklären. Alle kamen der Einladung nach – bis auf Fiat Chrysler. Die deutschen Behörden seien nicht zuständig, hieß es, weil die Typzulassung der fraglichen Modelle in Italien ausgestellt worden sei. Verkehrsminister Alexander Dobrindt schäumte und wandte sich an die italienischen Behörden, die FCA umgehend einen Persilschein ausstellten. Dobrindt protestierte bei der EU, aber viel erreicht hat er nicht.
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