Ferrari denkt über Crossover nach

Als einer der letzten Autohersteller hat sich Ferrari bisher aus dem SUV- und Crossover-Segment herausgehalten. Einem Bericht von Bloomberg zufolge soll sich das jedoch ändern. Demnach plant der Supersportwagen-Hersteller ein "Utility vehicle", das mehr Platz bieten soll als der aktuelle GTC4Lusso.

Hintergrund der Überlegungen ist, dass Fiat- und Ferrari-Chef Sergio Marchionne den Gewinn bis 2022 verdoppeln will. Der Absatz soll bis dahin das selbst gesetzte Limit von 10.000 Fahrzeugen pro Jahr erreichen. Mehr sollen es nicht werden, weil Ferrari sonst strengere Verbrauchs-Grenzwerte einhalten müsste.

Den Informationen zufolge soll das Fahrzeug ein Viersitzer werden, aber kein SUV. Ob es zwei oder vier Türen bekommen soll, steht noch nicht fest. Als Zielgruppe hat der Hersteller vor allem Chinesen im Blick. Zum Gesamtabsatz soll das neue Modell 2000 Autos pro Jahr beisteuern. Marchionne hat das Volumen bereits über die früher übliche Grenze von 7000 Autos pro Jahr hinaus erhöht. Um die Exklusivität zu erhalten, setzt er auf Sondermodelle wie die offene Version des LaFerrari.

Eine endgültige Entscheidung über das neue Modell ist noch nicht gefallen. Wenn es kommt, soll der Verkauf 2021 starten. Mit mehr Hybridmodellen will Ferrari die Effizienz seiner Fahrzeuge erhöhen. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern soll in diesem Jahr soll in diesem Jahr auf eine Milliarde Euro steigen. Das Verkaufsziel für 2019 liegt bei 9000 Fahrzeugen, im vergangenen Jahr waren es 8014. Marchionne will noch bis 2019 Fiat-Chef bleiben und bis 2021 an der Spitze von Ferrari stehen.

Nebenbei streitet sich Ferrari gerade mit dem deutschen Spielzeughersteller Kurt Hesse um die Rechte am Markennamen Testarossa. Hesse will die Marke löschen lassen, weil für die Benutzung des Namens Testarossa dann keine Lizenzgebühren mehr fällig würden. Ferrari nutzt den Namen zwar seit gut 20 Jahren nicht mehr, argumentiert aber, dass man immer noch mit der Wartung und Reparatur alter Fahrzeuge beschäftigt sei.

Der Ferrari Testarossa wurde von 1984 bis 1991 gebaut. Nach Facelifts hieß er ab 1991 zunächst 512 TR und ab 1994 schließlich 512 M. 1996 lief die Produktion aus. Zuvor hatte Ferrari in den 1950er und 1960er Jahren Rennsportwagen mit der Bezeichnung 250 Testa Rossa eingesetzt. Der Name bedeutet "roter Kopf" und stammte von den rot lackierten Ventildeckeln der Zwölfzylinder-Motoren.

In den vergangen Jahren haben zahlreiche Autobauer SUV- oder Crossover-Modelle oder entsprechende Studien vorgestellt, darunter als altehrwürdige Marken, denen man ein solche Fahrzeug nicht unbedingt zugetraut hätte. Porsche fing 2002 mit dem Cayenne an, es folgten entsprechende Ankündigungen von Maserati, Bentley, Rolls-Royce, Aston Martin und Lamborghini.

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