Der chinesisch-amerikanische Elektroauto-Hersteller Faraday Future hat offenbar massive Geldprobleme. Das Unternehmen hat Berichten von "Bloomberg" und "Business Insider" zufolge Wandelanleihen im Wert von 400 Millionen US-Dollar ausgegeben, die im Dezember auslaufen. Dann müssen sie in Unternehmensanteile umgewandelt werden oder die Summe muss inklusive Zinsen zurückgezahlt werden. Das wären im Fall von Faraday Future 448 Millionen Dollar. Hinzu kommen Schulden gegenüber Zulieferern in Höhe von rund 100 Millionen Dollar. Das Unternehmen hofft nun auf eine weitere Finanzierungsrunde, die 500 Millionen Dollar einbringen soll.
Faraday Future war Anfang des Jahres mit seinem Prototyp FF91 einer der Stars der Consumer Electronics Show in Las Vegas. Das SUV mit 1050 PS sollte in 2,4 Sekunden auf 100 km/h beschleunigen. Doch schon im Februar gab es Berichte, dass die geplanten Produktpläne radikal gekürzt würden. Als dem Finanzier des Unternehmens, dem chinesische Unternehmer Jia Yueting, das Geld ausging, konnte die geplante Fabrik in Nevada nicht gebaut werden. Zuletzt hatten Technikchef Ulrich Kranz und Finanzchef Stefan Krause, die beide zuvor bei BMW gearbeitet hatten, das Unternehmen verlassen. Es gibt unterschiedliche Darstellungen darüber, ob sie freiwillig gegangen sind oder nicht. Zahlreiche weitere Manager haben in den vergangenen Monaten gekündigt.
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