Faraday Future bleibt optimistisch

Das Start-up Faraday Future hat zwar den Bau des geplanten Werks in der Nähe von Las Vegas gestoppt. Von diesem herben Rückschlag will sich Elektroautobauer aber nicht lange aufhalten lassen. Die Produktion des FF91 werde in einer anderen Fabrik stattfinden, erfuhr die Nachrichtenagentur Reuters.

Das Start-up hatte seine Pläne für eine Fabrik im US-Bundesstaat Nevada aufgeben müssen, weil seinem wichtigsten Geldgeber, dem chinesischen Investor Jia Yueting, das Geld ausgegangen war. Dessen Konzern LeEco, der sich innerhalb von 13 Jahren von einem Video-Angebot im Stil von Netflix zu einem weltweiten Mischkonzern entwickelt hat, steckt in massiven Schwierigkeiten, weil er zu schnell in zu viele verschiedene Geschäftszweige expandierte.

Den Umzug der Produktion sieht man bei Faraday nicht als Problem an. Im Gegenteil: "Das wird uns erlauben, die Produktion schneller zu beginnen und unsere Zukunftsstrategie effektiver umzusetzen", hieß es. Für LeEco ist es der zweite Rückschlag auf dem Weg zu einem großen E-Auto-Hersteller.

Vor kurzem hatte sich das Unternehmen aus einem Gemeinschaftsprojekt mit Aston Martin zurückgezogen. Gemeinsam wollte man einen Elektrosportwagen auf Basis des Rapid bauen. Wie der FF91 von Faraday Future soll auch der RapidE, den Aston Martin nun alleine bauen will, über rund 1000 PS verfügen. Der Marktstart ist für 2019 angekündigt.

Ursprünglichen Planungen zufolge hätte das Werk in Nevada Ende 2017 eröffnen sollen, dort sollten sieben Modelle gebaut werden. Später wurde die Zahl auf zwei reduziert. Wo genau die neue Fabrik entstehen soll, ist noch nicht bekannt. Standorte in Nevada und Kalifornien würden geprüft, hieß es. Das Grundstück in Nevada, auf dem das neue Werk hätte entstehen sollen, behält Faraday Future.

Auf der CES im Januar hatte Faraday mit dem FF91 großes Aufsehen erregt. Angesichts der Probleme ist jedoch unklar, ob die Serienfertigung wie geplant starten kann.

Angeblich soll nun auch der ehemalige BMW-i-Manager Ulrich Kranz zu Faraday wechseln und dort die Position des Technik-Chefs einnehmen. Das meldet zumindest ein großes deutschen Wirtschaftsmagazin.

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