Es ist nur eine einfache Verkleidung, doch sie verfehlt ihre Wirkung nicht. Denn wer zum ersten Mal im überarbeiteten VW ID.3 den Ellbogen auf die Türbrüstung legt, der spürt den Unterschied noch vor dem Losfahren: Wo der Arm früher hart und unbequem zu liegen kam, ruht er jetzt weich auf einer unterschäumten Kunststoff-Konsole. Natürlich ist das lediglich eine Kleinigkeit – aber sie signalisiert spürbar, dass VW verstanden, auf die verärgerten Kunden gehört und aus der Kritik gelernt hat mit dem Facelift für den elektrischen Erstling, das jetzt zu Preisen ab 39.995 Euro bestellt werden kann.
Das war auch bitter nötig: Denn auf die große Euphorie bei der Premiere jenes Autos, das VW als den Golf der Generation E gefeiert und zum Leuchtturm einer neuen Zeit hochgejubelt hatte, folgte eine noch größere Ernüchterung: Ja, mittlerweile hat allein die Marke VW über 600.000 MEB-Modelle verkauft, die Geschwister bei Audi, Skoda und der Seat-Tochter Curpa sowie bald sogar bei Ford nicht mitgerechnet. Rund die Hälfte davon waren ID.3, sagt Produktmanager Claas-Lennard Stöhr. Und immerhin ist der Erstling in der Jahreshitparade der E-Autos 2022 in Deutschland auf Platz 5 gelandet. Doch nach wie vor fährt der gute, alte Golf in der KBA-Statistik meilenweit vor dem ID.3. Und auch ID.4 und ID.5 haben die Nase knapp vorn. Und bei einem Startpreis von zuletzt 38.060 Euro war vom Versprechen eines bezahlbaren Elektroautos ebenfalls nicht viel übriggeblieben.