++++17:30+++
Der Deutsche Städtetag bezweifelt eine ausreichende Wirkung von Software-Updates. "Die Bundesregierung sagt uns nicht, was die Software-Updates bringen", sagte Hauptgeschäftsführer Helmut Dedy im SWR. "Wenn das richtig erfolgreich wäre, dann hätte man die Zahlen längst präsentiert."
++++16:45 Uhr++++
Norbert Barthle (CDU), parlamentarischer Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium, sprach sich gegen Fahrverbote aus und berichtete von eigenen Erfahrungen: "Ich hab zehn Jahre lang in Stuttgart gearbeitet, direkt am Neckartor. Ich müsste eigentlich schon lungenkrank sein. Bin ich aber nicht."
++++14:30 Uhr++++
Bundesumweltministerin Barbara Hendricks pocht weiter auf technische Nachrüstungen von Dieselfahrzeugen, um Fahrverbote zu vermeiden. Nicht jeder könne sich "einfach ein neues Auto leisten", sagte die SPD-Politikerin. Die Autohersteller seien die Verursacher der Luftverschmutzung in Städten und dürften nicht aus der Verantwortung entlassen werden. "Wir brauchen nicht nur Software-Updates, sondern auch technische Nachrüstungen von Diesel-Fahrzeugen, die so viel bringen, dass der Stickoxid-Ausstoß deutlich sinkt und man damit weiter in die Innenstädte fahren kann."
++++14:00 Uhr++++
Die Diesel-Umtauschprämien der Hersteller dürften einen erheblichen Beitrag zum Anstieg der Neuzulassungen um 7,4 Prozent im Februar geleistet haben. Die Dieselmodelle haben davon allerdings nicht profitiert: Ihr Anteil lag bei nur 32,5 Prozent. Mehr
++++13:45 Uhr++++
DAT-Chef Jens Nietzschmann hat nach dem Diesel-Urteil "öffentliche Panikmache" kritisiert. Er warnt davor, dass Händler aufgrund der Folgen finanzielle Probleme bekommen könnten und auf die Hilfe der Hersteller angewiesen sein könnten. Mehr
++++13:30 Uhr++++
Der geschäftsführende Bundesverkehrsminister Christian Schmidt lehnt die "blaue Plakette" weiterhin ab und ist skeptisch bei Hardware-Nachrüstungen. "Bevor wir in alte Autos investieren, sollten wir auf die Technologien der Zukunft setzen", sagte der CSU-Politiker der "Passauer Neuen Presse" (Freitag). "Lohnt sich zum Beispiel eine Hardware-Nachrüstung für einen 15 Jahre alten Diesel?" Schmidt sagte, die "blaue Plakette" sei "nichts anderes als eine kalte Enteignung für Millionen von Dieselbesitzern."
++++ 07:00 Uhr ++++
Die Diesel-Debatte und mögliche Fahrverbote in Städten haben für Deutschlands größten Autovermieter Sixt bislang keine Auswirkungen. Bei den Mietkunden sei der Diesel unverändert beliebt, sagte ein Sprecher in München. Er verwies auf den geringeren Verbrauch und die bessere Beschleunigung. Deshalb seien Dieselautos weiterhin ein großer Teil der Vermietflotte.
Für den Autovermieter gebe es auch kein Restwert-Risiko durch sinkende Gebrauchtwagenpreise, weil der Rückgabepreis beim Kauf bereits fest mit dem Autohersteller oder Händler vereinbart sei.
Die Mietautos seien Neufahrzeuge und entsprächen alle mindestens den Euro-6-Abgasnormen. Nach spätestens sechs Monaten würden sie ausgetauscht. Deshalb könnte Sixt schnell reagieren, wenn sich Kundenwünsche oder Liefermöglichkeiten der Hersteller ändern sollten, hieß es.
++++ 06:00 Uhr ++++
Der designierte Kanzleramtsminister Helge Braun hat sich gegen Einschränkungen für Autofahrer und die Einführung einer blauen Plakette ausgesprochen. "Generelle Fahrverbote sind falsch", sagte der CDU-Politiker dem Nachrichtenmagazin "Focus". "Wir wollen, dass Millionen Dieselbesitzer mit ihren Autos auch weiterhin in deutschen Städten fahren können." Eine blaue Plakette für relativ saubere und moderne Diesel wäre nur ein Instrument, um regionale Fahrverbote besser umzusetzen.
Auch ein Hardware-Update für Dieselfahrzeuge sieht Braun kritisch. "Eine Nachrüstung geeigneter Dieselautos hilft nicht, wenn in einer Stadt die Grenzwerte zur Reinhaltung der Luft überschritten und Fahrverbote angeordnet werden." Braun kündigte an, der Bund wolle betroffenen Städten helfen.
Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) sieht wenig Handhabe, um die Autohersteller gesetzlich zu technischen Nachrüstungen zu zwingen. "Es wäre in der Tat schwierig, ein Gesetz dafür zu machen", sagte die SPD-Politikerin am Donnerstagabend in der ZDF-Sendung "Maybrit Illner".
Der neue Präsident des Verbandes der Automobilindustrie (VDA), Bernhard Mattes, sagte in derselben Sendung, er wehre sich gegen den Begriff vom "betrogenen Verbraucher". "Alle Fahrzeuge, die heute auf den Straßen seien, seien den gesetzlichen Vorschriften entsprechend auch abgenommen und geprüft worden. "Es liegt kein formeller Betrug vor."
Das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig hatte am Dienstag Fahrverbote für Diesel-Autos in Städten im Kampf gegen zu schmutzige Luft grundsätzlich erlaubt - als letztes Mittel, und wenn dabei die Verhältnismäßigkeit gewahrt wird. (dpa/ree)
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++++Ticker zum Fahrverbots-Urteil++++Preise für ältere Diesel fallen