Die Mittelklasselimousine, die erstmals 2017 gezeigt wurde und 2019 auch in Europa auf den Markt kam, ist ein Schlüsselmodell für den E-Pionier. Mit diesem Auto positionierte sich Tesla erstmals auf dem Massenmarkt – und hatte Erfolg. Bis heute wurden weltweit mehr als zwei Millionen Exemplare verkauft.
Tesla präsentiert das neue Model 3 auf der IAA
Der US-Elektroautobauer Tesla hat in Oslo die seit Monaten erwartete überarbeitete Version der Einstiegsbaureihe Model 3 vorgestellt. Wir zeigen die ersten offiziellen Fotos, nennen Preise und die Reichweite.
Jetzt kommt die Neuauflage des Bestsellers. Erstmals offiziell gezeigt wird sie auf der IAA Mobility in München. „Mehr als die Hälfte aller Bauteile wurden überarbeitet“, sagt Julian Bilodeau, Creative Manager im Tesla Design Studio in Los Angeles. Das Grundkonzept bleibt unverändert: vier Türen, fünf Sitzplätze, große Heckklappe sowie vorn und hinten ein Gepäckraum. Auch das Format ändert sich nur marginal. Die Länge wächst um drei Zentimeter auf 4,72 Meter, Breite und Höhe bleiben gleich. Allerdings habe man auf zahlreiche Kunden gehört, die sich mehr Raffinesse gewünscht hätten.
In diesem Sinne wurden jetzt etliche Details optimiert, überarbeitet und verfeinert. Etwa die Aerodynamik der Karosserie, was zu einem extrem niedrigen cw-Wert von 0,219 führt – und damit die Reichweite erhöht und die Windgeräusche mindert. Zu Letzterem trägt auch eine neue Akustikverglasung rundum bei. Im Interieur gibt es einen neuen, zentralen Touchscreen, einen zweiten Bildschirm für die Fondpassagiere, schickere Oberflächen, Aluminium-Zierleisten sowie eine neue Mittelkonsole. Lenkstockhebel gibt es im minimalistisch-coolen Ambiente nicht mehr. Geblinkt wird per Lenkradtasten, das Getriebe wird per Wischbewegung auf dem Display gesteuert.
Während Tesla also den Komfort und die Qualitätsanmutung verbessert hat, bleibt bei der Antriebstechnik alles beim Alten. Spekulationen im Vorfeld, dass der Wagen einen neuen Lithium-Mangan-Eisenphosphat-Akku vom chinesischen Hersteller CATL bekommen werde, bestätigten sich nicht. Die Leistungs-, Fahr- und Ladedaten sowohl der Variante mit Hinterradantrieb als auch der Long-Range-Variante mit Allradantrieb sind identisch zu den bisherigen Modellen. Einzig die Reichweite steigt – auch aufgrund der verbesserten Aerodynamik – je nach Modellvariante auf 513 bis 678 Kilometer. Bislang waren es zwischen 491 und 602 Kilometer laut WLTP-Norm. In Deutschland wird das aufgefrischte Model 3 ab Ende Oktober ausgeliefert, die Preise beginnen bei 42.990 oder 51.990 Euro (Long-Range-Modell).
Tesla-Verantwortliche betonen, dass die Komplexität abermals reduziert werden konnte. Wo immer es möglich war, so heißt es, seien Bauteile integriert und zu größeren Komponenten verbunden worden. Das verschlankt den Produktionsprozess und hilft, Kosten zu senken, was wiederum Spielraum für künftige Preisnachlässe geben könnte. Zudem habe man inzwischen eine sehr viel bessere Verhandlungsposition gegenüber Zulieferern als noch beim Start des Model 3 vor sechs Jahren. „Der Eintritt damals in den Massenmarkt war sehr hart, aber wir haben inzwischen sehr viel gelernt“, so ein Manager.