Einen Tag vor Beginn des Strafprozesses am Landgericht Braunnschweig hat sich Oliver Schmidt in einem Fernsehinterview mit dem NDR zu seiner Rolle im VW-Abgasskandal geäußert, wie der Sender vorab online berichtet. "Ich habe den US-Behörden nicht alles gesagt, was ich wusste. Das wurde mir zum Verhängnis", sagte der ehemalige Leiter des VW-Umweltbüros in den USA in dem Interview.
Er habe im Sommer 2015 von VW den Auftrag erhalten, mit den US-Umweltbehörden zu verhandeln und Vorgaben für die Gespräche bekommen, behauptet Schmidt. Demnach sollte er bestimmte Worte in den Verhandlungen nicht verwenden.
"Es gab Gespräche, wo mir gesagt wurde, was ich zu sagen habe. Das war wie so ein Trichter. Das wurde immer enger", sagte Schmidt weiter. "Es gab ein Skript, was ich sagen sollte und was ich nicht sagen sollte. Unter anderem sollte ich dieses Wort 'defeat device' nicht sagen." Die Anweisungen seien in einer Runde mit leitenden Managern und auch der Rechtsabteilung besprochen worden, so der Ex-VW-Manager. (os)
Die Dokumentation "Winterkorn und seine Ingenieure" läuft am 15. September um 21.30 Uhr in der ARD.
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