Martin Winterkorn war zur Zeit des Abgasskandals Konzernchef von Volkswagen. Die Staatsanwaltschaft Braunschweig hat ihn deshalb angeklagt, im kommenden Jahr soll der Prozess gegen ihn und vier weitere Beschuldigte beginnen. Doch nun hat sein Anwalt dem Gericht zwei Atteste überreicht, denen zufolge Winterkorn nicht bei bester Gesundheit ist. Das berichtet die "Süddeutsche Zeitung".
Die Konsequenzen sind noch unklar. Zum einen ist unbekannt, wie krank der frühere Manager ist, zum anderen weiß derzeit niemand, welche Folgen das für den Prozess gegen ihn haben wird. Wahrscheinlich wird das Gericht nun erst einmal eigene Ärzte beauftragen, Winterkorn zu untersuchen. Von deren Urteil dürfte es abhängen, wie es weitergeht. Von einem Ende des Verfahren wegen Prozessunfähigkeit über eine verlängerte Verfahrensdauer mit nur wenigen Stunden Verhandlung pro Tag bis hin zu einem normalen Prozessverlauf ist alles möglich.
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