Drive by heißt das Unternehmen von Timo Nührich (35), Alexander Eitner (35) und Florian Haus (28) und es will nichts weniger als seinen Beitrag dazu leisten, dass Städte lebenswerter werden, indem sich weniger Autos durch die Innenstädte schieben.
"Ein Carsharing-Auto kann bis zu 20 Privatwagen ersetzen", zitiert Mitgründer und Geschäftsführer Timo Nührich aus den letzten Studien. Der studierte BWLer hat schon in zwei der drei deutschen Millionen-Städte gewohnt. Er kennt die Mobilitäts-Probleme der Münchener und Berliner also aus eigener Erfahrung: mehr Stau als Go, Stehen statt Rollen.
Zehn Jahre hat er in der Autoindustrie gearbeitet unter anderem bei Toyota und Audi. Dort war er auch an der Ausarbeitung neuer Mobilitätskonzepte beteiligt und wusste irgendwann: "Ich will was für den Massenmarkt machen."
Zufälle brachten die drei Gründer zusammen und so entstand das Free-Floating-Carsharing-Modell von Drive by. Der Unterschied zu Größen wie Car2Go+DriveNow: Drive by rechnet nicht nach Minuten, sondern Kilometern ab - im Grunde läuft die Uhr wie beim guten alten Taxometer.
"Viele Unfälle mit Carsharing-Fahrzeugen entstehen, weil die Leute sich zeitlich unter Druck fühlen", erklärt Nührich, "wir wollten mehr Ruhe reinbringen und das Fahren so sicherer machen."
Das Konzept geht auf. Seit gut anderthalb Jahren ist Drive by (bisher nur in Berlin) am Start und zählt schon eine fünfstellige Nutzerschar. Die Flotte besteht aktuelle aus 125 Pkw und - und das unterscheidet Drive by von den meisten anderen Anbietern - 20 Transportern, die aktuell über eine Kooperation mit VW-Nutzfahrzeuge zur Verfügung stehen. "Wir wollten Autos für jeden Anwendungsfall zur Verfügung stellen", erzählt Nührich, "eben auch, wenn am Wochenende mal ein Umzug ansteht und ein Sofa transportiert werden muss."
Bis Jahresende soll die Flotte auf rund 250 Pkw plus Transporter gewachsen sein. In diesem Jahr wollen Nührich und Kollegen l zudem mindestens noch in eine weitere Stadt expandieren - voraussichtlich Hamburg. Wie die anderen Carsharing-Anbieter drängt es auch das Berliner Start-up zunächst in die deutschen Millionen-Metropolen wie Hamburg, München und die Rhein-Zwillinge Köln-Düsseldorf. "Der Carsharing-Markt bietet genug Wachstum für uns alle", ist sich Nührich sicher.
Im Zuge der Expansion soll auch das Unternehmen wachsen - von aktuell über zehn auf dann mindestens 20 Mitarbeiter, inklusive eines neuen Büros in Hamburg.
Der nächste große Meilenstein ist die erste große Finanzierungsrunde im siebenstelligen Bereich, die noch in diesem Jahr abgeschlossen werden soll. "Wir befinden uns mitten in den Gesprächen. Das Interesse ist riesig", verrät Nührich. Welche Investoren es dann werden, wird man aber frühestens zum Jahresende erfahren.