Der europäische Automobilmarkt hat von Januar bis Juni 2018 sein bestes Ergebnis im ersten Halbjahr in diesem Jahrhundert verzeichnet. Nach Angaben des internationalen Marktbeobachters Jato Dynamicswurden zwischen Januar und Juni 8,6 Millionen Pkw zugelassen – ein Plus von 2,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Trotz der Verunsicherung in Großbritannien, wo der Markt gegenüber dem ersten Halbjahr 2017 um 6,3 Prozent nachgab, sorgte demnach das Wachstum in Deutschland, Frankreich und Spanien dafür, dass der Gesamtmarkt zulegte. Es war laut Jato vor allem die positive Wirtschaftslage auf dem gesamten Kontinent, die die Ergebnisse beflügelte. Mittelgroße Märkte wie die Niederlande, Polen und Schweden verzeichneten Zuwächse und kleinere Märkte wie Ungarn, Griechenland, Rumänien, Kroatien und Litauen schafften ebenfalls ein deutliches Plus.
Das Wachstum ist den Angaben zufolge auch darauf zurückzuführen, dass die Autohersteller immer wieder neue Modelle auf den Markt bringen und ihren Kunden mehr Auswahl als je zuvor anbieten. "Es war ein gutes erstes Halbjahr für den europäischen Markt. Das lag vor allem an der Auswahl, die die Kunden jetzt haben", sagt Felipe Munoz, Global Analyst bei Jato. "Die Autohersteller aktualisieren und modernisieren ihre traditionellen Modelle, während das Angebot an SUVs weiter steigt und sämtliche Budgets und Bedürfnisse berücksichtigt. Die Dieselkrise hat sicherlich das Wachstumstempo des Marktes beeinflusst, aber die Kunden kompensieren das, indem sie auf attraktivere Benzinermodelle und Fahrzeuge mit alternativen Antrieben umsteigen", sagt Munoz.
In den ersten sechs Monaten dieses Jahres setzte sich unterdessen der Einbruch auf dem Dieselsektor fort, wo die Zulassungen um 17 Prozent zurückgingen. Der Dieselanteil am Gesamtmarkt betrug nur 37 Prozent – der niedrigste Wert seit 2001. Die größten Rückgänge gab es in Norwegen (minus 32 Prozent), Großbritannien (minus 30 Prozent), Slowenien (minus 28 Prozent), Finnland (minus 20 Prozent) und Belgien (minus 20 Prozent).