Europa wächst deutlich, China nur leicht im Plus

Brüssel/ Berlin. Die drei großen Automobilmärkte der Welt haben im Februar ein unterschiedliches Wachstumstempo bei den Neuzulassungen vorgelegt: Während Westeuropa deutlich zweistellig wuchs (+14 Prozent) und der US-Light-Vehicle-Markt um knapp 7 Prozent zulegte, verlangsamte sich das Wachstum in China auf nur noch 2 Prozent. Dies teilen die Automobilverbände VDA und ACEA mit.

Westeuropa verbuchte demnach mit gut einer Million Neuzulassungen den besten Februar seit dem Jahr 2008. In Italien (+27 Prozent), Frankreich (+13 Prozent), Spanien (+13 Prozent) und Deutschland (+12 Prozent) erhöhten sich die Neuzulassungen sogar prozentual zweistellig. In Großbritannien wuchs der Pkw-Markt um mehr als 8 Prozent.

In den ersten beiden Monaten des Jahres wuchs der westeuropäische Markt laut VDA insgesamt um knapp 10 Prozent auf gut zwei Millionen Neuwagen. Der westeuropäische Automarkt wuchs nun schon den 30. Monat in Folge.

Unter den deutschen Herstellern büßte in Westeuropa Volkswagen - vermutlich auch bedingt durch den Abgas-Skandal - im Jahresvergleich erneut Marktanteile ein. Volkswagen musste sich im Februar mit einem Absatzplus von 8 Prozent zufriedengeben. Pkws der Marke Volkswagen verzeichneten einen Zuwachs um 4,4 Prozent. Am besten schnitten Daimler ab, die die Verkäufe um 21,5 Prozent steigerten. BMW verkaufte 13,9 Prozent mehr Fahrzeuge.

Der so wichtige chinesische Pkw-Markt legte im Februar mit gut 1,3 Millionen verkauften Neufahrzeugen zwar um knapp 2 Prozent gegenüber dem Vorjahreslevel zu. In den ersten beiden Monaten 2016 stiegen die Pkw-Verkäufe in China um fast 8 Prozent auf 3,5 Millionen Neuwagen. Dennoch liegen die Wachstumsraten auf dem größten Automarkt der Welt derzeit nicht mehr auf dem hohen Niveau der Vorjahres.

Der US-amerikanische Markt für Light Vehicles (Pkw und Light Trucks) erreichte im Februar mit 1,3 Millionen Einheiten (+7 Prozent) den höchsten Februar-Wert seit dem Jahr 2001 - un das Niveau der China-Verkäufe. Dabei nahm das Light-Truck-Segment weiter an Gewicht zu: Während die Pkw-Verkäufe im Februar mit 556.200 Einheiten stagnierten, legte der Light-Truck-Absatz um 12 Prozent auf 779.500 Fahrzeuge zu, wie der VDA mitteilt. In den ersten zwei Monaten erhöhten sich die gesamten Verkäufe an Light Vehicles in den Vereinigten Staaten um gut 3 Prozent auf rund 2,5 Millionen.

In Japan ging die Pkw-Nachfrage im Februar um rund 8 Prozent auf 382.100 Einheiten zurück. Im bisherigen Jahresverlauf reduzierte sich das Marktvolumen um 6 Prozent auf 711.100 Neuwagen. Dabei wirkte sich auch die seit April 2015 geltende Steuererhöhung auf „Kei-Cars“ (Kleinstwagen mit maximal 660 ccm Hubraum) aus. Die Neuzulassungen in dieser Fahrzeugkategorie gaben in den ersten zwei Monaten um 13 Prozent auf 261.300 Einheiten nach.

Der indische Neuwagenmarkt wuchs um knapp zwei Prozent auf 234.200 Einheiten. Seit Januar erhöhten sich die Neuwagenverkäufe um gut 1 Prozent auf 466.200 Einheiten.

In Russland ging der Light-Vehicle-Markt weiter zurück: Der Fahrzeugabsatz erreichte im abgelaufenen Monat ein Volumen von 111.100 Einheiten (-13 Prozent). Seit Januar verringerten sich die Light-Vehicle-Verkäufe um fast 21 Prozent auf 193.100 Einheiten.

In Brasilien wurden im Februar mit 142.300 Fahrzeugen erneut deutlich weniger neue Light Vehicles (-21 Prozent) neu zugelassen als im Vorjahresmonat. In den ersten beiden Monaten 2016 ist ein Rückgang um 31 Prozent zu verzeichnen.

Damit zeigte sich im Februar bei den weltweiten Neuzulassungen erneut der Trend, dass die etablierten Märkte derzeit wachsen, wichtige Hoffnungsmärkte hingegen in der Krise sind. (Mit Material von dpa-AFX)